Geschichten vom jungen David

Geschichten vom jungen David

Zu Jahresbeginn denken wir besonders über das nach, was auf uns zukommt. In dieser Einheit geht es um die Zuversicht, dass wir von Gott begleitet werden und dadurch gut zurechtkommen können. So erfährt es auch der junge David, dessen spannende Lebensgeschichte uns zu Beginn des Jahres begleitet. Gott erwählt David in jungen Jahren zum König. Aber auf dem langen Weg dorthin gibt es für David viel zu erfahren und zu üben, um eines Tages ein guter König zu werden. Unterwegs begegnet David ganz unterschiedlichen Menschen, die ihn herausfordern, ermutigen und stärken. Gottes Geist lässt ihn wachsen und reifen, auch in schwierigen Situationen.

05.01.2020 (2.Sonntag nach Weihnachten)
1.Samuel 16,1-13
David wird gesalbt

12.01.2020 (1.Sonntag nach Epiphanias)
1.Samuel 16,14-23
David an Sauls Hof

19.01.2020 (2.Sonntag nach Epiphanias)
1.Samuel 17
David kämpft gegen Goliath

26.01.2020 (3.Sonntag nach Epiphanias)
1.Samuel 24
David lernt mit Macht umzugehen

Die biblischen Texte

Im 1.Samuelbuch wird ausführlich der Aufstieg Davids vom Hirtenjungen zum König von Israel geschildert. David ist von Gott auserwählt. Diese Botschaft zieht sich wie ein roter Faden durch die Erzählungen. In der Salbung durch den Propheten Samuel wird die Erwählung öffentlich gemacht. Diese besondere Zuwendung Gottes ist für David Grundlage seines weiteren Lebens und Handelns. Er verlässt sich in allen Lebenslagen auf Gottes Begleitung und Führung. Sein Leben ist erfüllt von einem tiefen Vertrauen zu dem Gott, der ihn auserwählt hat und durch ihn ein neues Kapitel seines Volkes aufschlägt. David ist eine der bekanntesten und vielseitigsten Personen in der Bibel: Hirte, Musiker, Freund, Krieger, Heerführer, Staatsmann, König, Dichte – aber auch Herzens-und Gesetzesbrecher. Einerseits werden seine Tapferkeit und sein Mut, seine Gerechtigkeit und sein Gottvertrauen gerühmt, andererseits aber auch seine menschlichen Schwächen festgestellt. David gilt als Begründer des Königtums, auch wenn nicht er, sondern Saul der erste König war. Aber David festigt das Königtum in Israel. Ihm und seinen Nachkommen wird ein ewiges Königtum verheißen, aus dessen Haus der zukünftige Friedenskönig, der Messias, kommen soll (zum Stichwort „Messias“ siehe Der Messias aus dem Hause Davids). Im Neuen Testament wird diese Verheißung aufgegriffen und durch die Geburt Jesu in Bethlehem als erfüllt angesehen (Lukas 2,4). Die Verbindungslinie mit David kommt auch in zwei Evangelien durch den Titel „Davids Sohn“ (Markus 10,47; Matthäus 21,9) für Jesus wieder vor.

Weil sich König Saul, der erste König von Israel, gegen Gott und seine Gebote gestellt hatte, wird ihm von Gott die Herrschaft aberkannt. Deshalb sucht Gott schon zu Lebzeiten Sauls einen Nachfolger für das Königsamt, das nicht vererbt werden kann. Gott beauftragt seinen Propheten Samuel mit der Suche. Samuel soll einen der Söhne Isais in Bethlehem zum neuen König salben. Gottes Wahl fällt nicht auf den Sohn, der sich in menschlicher Sicht durch besondere Befähigungen hervorhebt. Gott sieht das Herz an und erwählt David, den jüngsten Sohn, der erst von der Weide herbeigeholt werden muss. Samuel salbt ihn mit dem heiligen Öl aus dem Salbhorn. Mit dieser Salbung wird David nach damaligen Brauch für seine besondere Aufgabe vorbereitet und geweiht. Der David zugeschriebene Psalm 23 erinnert an diese Geschichte.

Musik ist eine Gottesgabe und hilft auch gegen Trübsal und Schwermut. Deshalb wird der als Harfenspieler und tapferer junger Mann bekannte David an den Hof König Sauls gerufen. Erfüllt von Gottes Geist besänftigt David den depressiven König Saul durch sein Harfenspiel und gewinnt dessen Vertrauen. David bleibt als Musiker und Waffenträger am Hof Sauls und beginnt einen neuen Lebensabschnitt.

Zu diesem Text siehe auch Einheit Starke Kinder – Kinder stärken.
Als sich das Volk Israel und die Philister im Kampf gegenüberstehen fordert ein riesiger Kämpfer in blendender Rüstung mit Namen Goliath zu einem Zweikampf Mann gegen Mann heraus. Aus Angst vor dieser scheinbar riesigen und unbesiegbaren Herausforderung findet sich keiner, der für Israel kämpfen will. Aber als der junge David seinen Brüdern im Feldlager Essen bringt, erkennt er die Situation und stellt sich der Herausforderung. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und seine Erfahrung mit Gefahrenbekämpfung als Hirte, als er gegen Löwen und Bären gekämpft hat, tötet er Goliath mit seinen „Waffen“, die er dabeihat: mit Kieselsteinen und einer Schleuder. Damit rettet der „Kleine“ sein Volk aus großer Gefahr und König Saul verspricht ihm seine Tochter Michal zur Frau.

Seit dem Sieg über die Philister ist Saul eifersüchtig auf David, dessen Tat vom Volk gerühmt wird und der es inzwischen am Hofe zu Ansehen gebracht hat. David ist befreundet mit Sauls Sohn Jonathan und verheiratet mit Sauls Tochter Michal. Sauls Neid und Eifersucht gipfeln in mehreren Versuchen, David zu töten. Bei der Rast in einer Höhle hätte David die Chance, sich an dem schutzlosen Saul zu rächen und ihn zu töten. Gegen die Erwartung seiner Gefolgsleute verschont David Sauls Leben und schneidet nur als Unterpfand einen Zipfel von dessen Gewand ab. David nützt die Macht des Augenblicks nicht aus, sondern respektiert Gottes Gebot: Saul ist der von Gott gesalbte König. Als Saul Davids Gerechtigkeitsempfinden erkennt, lobt er ihn und sieht darin Gottes Handeln. Im Wissen darum, dass David der nächste König Israels sein wird, erbittet Saul von David die Schonung für sich und seine Nachkommen. Nach einem feierlichen Schwur trennen sich Saul und David.

Entfaltung

Weil die verschiedenen Geschichten Davids Entwicklung und sein wachsendes Gottvertrauen widerspiegeln, soll im monatlichen Gottesdienst die ganze Lebensgeschichte des jungen David in verschiedenen Stationen dargestellt werden. Dabei können die in den wöchentlichen Vorschlägen gemachten Ideen mehr Raum gewinnen und kreativer gestaltet werden. Die Geschichten können auch an vier verschiedenen Plätzen im Raum oder Gebäude erzählt werden.
David wird gesalbt: die Kinder dürfen selbst ein Salböl herstellen und mit nach Hause nehmen.
David an Sauls Hof: Die Kinder dürfen selbst Lieblingsmusikstücke auf CD mitbringen oder ein Instrumentalstück spielen oder ein Lieblingslied singen. Das muss eventuell vorher angekündigt werden.
David kämpft gegen Goliath: Wir überlegen gemeinsam: Was hilft gegen die Angst? Bei kleineren Kindern sind das Teddybären, ein Schmusetier, eine helfende Hand oder ein Freund. Bei größeren Kindern können das auch Ermutigungsworte aus den Psalmen (die ja David zugeschrieben werden) sein, die auf kleine Ermutigungskärtchen geschrieben und mitgenommen werden.
David lernt mit Macht umzugehen: Gemeinsam wird überlegt, wie man sich von einem Menschen nach einem Streit oder einer schweren Zeit gut verabschieden kann: zum Beispiel die Hand geben, umarmen oder gute Worte sagen.

1. Samuel 16,1-13

Weil sich König Saul, der erste König von Israel, gegen Gott und seine Gebote gestellt hatte, wird ihm von Gott die Herrschaft aberkannt. Deshalb sucht Gott schon zu Lebzeiten Sauls einen Nachfolger für das Königsamt, das nicht vererbt werden kann. Gott beauftragt seinen Propheten Samuel mit der Suche. Samuel soll einen der Söhne Isais in Bethlehem zum neuen König salben. Gottes Wahl fällt nicht auf den Sohn, der sich in menschlicher Sicht durch besondere Befähigungen hervorhebt. Gott sieht das Herz an und erwählt David, den jüngsten Sohn, der erst von der Weide herbeigeholt werden muss. Samuel salbt ihn mit dem heiligen Öl aus dem Salbhorn. Mit dieser Salbung wird David nach damaligen Brauch für seine besondere Aufgabe vorbereitet und geweiht. Der David zugeschriebene Psalm 23 erinnert an diese Geschichte.

David wird gesalbt

Um ein Gefühl für die besondere Erfahrung einer Salbung zu bekommen werden die Kinder mit einem Tropfen Duftöl auf die Stirn oder die Hand gesalbt. Aus einer Mischung Speiseöl/Duftöl im Verhältnis 1:6 lässt sich Salböl einfach selbst herstellen. Die anschließende Gesprächsrunde dreht sich um das Thema Königsein: Was macht ein König/eine Königin? Wie soll er oder sie sein? Was würdest du als König oder Königin machen? Danach wird die biblische Geschichte erzählt, bei der ein Gefäß mit Salböl einbezogen wird.

1. Samuel 16,14-23

Musik ist eine Gottesgabe und hilft auch gegen Trübsal und Schwermut. Deshalb wird der als Harfenspieler und tapferer junger Mann bekannte David an den Hof König Sauls gerufen. Erfüllt von Gottes Geist besänftigt David den depressiven König Saul durch sein Harfenspiel und gewinnt dessen Vertrauen. David bleibt als Musiker und Waffenträger am Hof Sauls und beginnt einen neuen Lebensabschnitt.

David an Sauls Hof

Zur Einstimmung in die musikalische Gefühlswelt werden Musikstücke vom CD-Player gespielt. Ein aktiverer Einstieg ist das Musizieren mit vorhanden Instrumenten, mit dem eigenen Körper (klatschen mit den Händen, trampeln mit den Füßen, Fingerschnipsen) oder mit Gegenständen (Klopfen auf Holz, Kochdeckel aus der Küche etc.) als Instrumenten. Die Gesprächsrunde dreht sich um die Fragen: Welche Musik hört ihr oder macht ihr, wenn ihr traurig seid? Was muntert euch auf? Danach wird die biblische Geschichte erzählt. Dabei kann ein Musikinstrument eingesetzt werden.

1. Samuel 17

Zu diesem Text siehe auch Einheit Starke Kinder – Kinder stärken.
Als sich das Volk Israel und die Philister im Kampf gegenüberstehen fordert ein riesiger Kämpfer in blendender Rüstung mit Namen Goliath zu einem Zweikampf Mann gegen Mann heraus. Aus Angst vor dieser scheinbar riesigen und unbesiegbaren Herausforderung findet sich keiner, der für Israel kämpfen will. Aber als der junge David seinen Brüdern im Feldlager Essen bringt, erkennt er die Situation und stellt sich der Herausforderung. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und seine Erfahrung mit Gefahrenbekämpfung als Hirte, als er gegen Löwen und Bären gekämpft hat, tötet er Goliath mit seinen „Waffen“, die er dabeihat: mit Kieselsteinen und einer Schleuder. Damit rettet der „Kleine“ sein Volk aus großer Gefahr und König Saul verspricht ihm seine Tochter Michal zur Frau.

David kämpft gegen Goliath

Wie sehr die eigene Position das Selbstwertgefühl bestimmt lässt sich mit folgendem Spiel erleben, für das man einen Stuhl und einen Tisch benötigt. Zuerst setzt sich ein Kind unter einen Tisch und wird gefragt: Wovor hast du Angst? Danach darf es auf einen Stuhl stehen und wird wieder dieselbe Frage gefragt. Aber durch die erhöhte Position ergibt sich eine andere Perspektive und die Angst „schrumpft“. Zur Steigerung kann auch noch der Tisch bestiegen werden und die Frage erneut gestellt werden. Das Kind bleibt immer gleich groß, aber durch die veränderte Perspektive wird scheinbar Großes kleiner und ermutigt zu neuen Ideen. Danach wird die biblische Geschichte erzählt, eventuell auch auf verschiedenen Ebenen wie im Spiel: unter dem Tisch, auf dem Stuhl, auf dem Tisch.

1. Samuel 24

Als sich das Volk Israel und die Philister im Kampf gegenüberstehen fordert ein riesiger Kämpfer in blendender Rüstung mit Namen Goliath zu einem Zweikampf Mann gegen Mann heraus. Aus Angst vor dieser scheinbar riesigen und unbesiegbaren Herausforderung findet sich keiner, der für Israel kämpfen will. Aber als der junge David seinen Brüdern im Feldlager Essen bringt, erkennt er die Situation und stellt sich der Herausforderung. Im Vertrauen auf Gottes Hilfe und seine Erfahrung mit Gefahrenbekämpfung als Hirte, als er gegen Löwen und Bären gekämpft hat, tötet er Goliath mit seinen „Waffen“, die er dabeihat: mit Kieselsteinen und einer Schleuder. Damit rettet der „Kleine“ sein Volk aus großer Gefahr und König Saul verspricht ihm seine Tochter Michal zur Frau.

David lernt mit Macht umzugehen

Zur Einstimmung in die Geschichte sitzen alle Kinder im Kreis. Ein Kind setzt sich in die Mitte, bekommt die Augen verbunden und ein Tuch ziemlich lose an den Gürtel oder um die Hand gelegt. Ein anders Kind muss sich nun leise anschleichen und dieses Tuch entwenden bevor das Kind in der Mitte etwas merkt. Dieses „Anschleicherspiel“ wird mehrfach in verteilten Rollen gespielt. In der anschließenden Gesprächsrunde geht es um die Gefühle der beiden Spielpositionen: Wie habt ihr euch gefühlt? Hatte jemand Angst? Bei der Erzählung der biblischen Geschichte kann dann ein Tuch eine Rolle spielen.


Hintergrundinformationen

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Kinder kennen die Worte „Dafür bist du noch zu klein!“ ganz genau. Auch wenn sie manchmal berechtigt sind, weil sie Kinder vor etwas schützen wollen, treffen sie doch die Kinder sehr empfindlich. Ihre Würde und ihre Fähigkeiten werden nicht immer respektiert. Kinder leiden auch darunter, dass ihnen einerseits zu viel zugemutet und andererseits zu wenig zugetraut wird. Sie müssen oft das widersprüchliche Verhalten der Erwachsenen aushalten. Wie gut tut es einem Kind, wenn ihm etwas zugetraut wird oder es eine ganz bestimmt Aufgabe anvertraut bekommt, die es erfüllen kann.
Die meisten Kinder haben Lust auf kleine oder größere Abenteuer und das Ausprobieren der eigenen körperlichen Kräfte.
Musikalisch begabte Kinder erleben, wie sie anderen mit ihrem Musizieren eine Freude machen können (gerade erst waren in vielen Regionen die Sternsinger unterwegs).
Im Kontext von Kirche erleben Kinder durch die Taufe und religiöse Erziehung die Zusage von Gottes Begleitung, die durch das Leben trägt und ermutigt. Die Geschichten vom jungen David können für Kinder zu Resilienzgeschichten werden, die ihre eigenen Kräfte entdecken und stärken helfen. Siehe auch Biblische Geschichten und Resilienz.

Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten

Die Geschichten vom jungen David sind spannende Erzählungen, die vielfältige Erfahrungen von Klein gegen Groß, unscheinbar gegen mächtig, Abenteuer und Musik, eigener Verantwortung und Gottes Begleitung beinhalten. Deshalb stehen die jeweiligen Erzählungen im Mittelpunkt der Sonntage.
Da der Psalm 23 als Hirtenpsalm in besonderer Weise mit der Geschichte des jungen David verbunden ist begleitet er als roter Faden durch alle Sonntage.

Weiterführendes

Vernetzung

In den Gottesdiensten kann an die Sternsinger erinnert werden, die in manchen Gegenden gerade erst unterwegs waren. Die Kinder haben mit ihren Liedern anderen Menschen eine Freude gemacht, Gottes Segen weitergetragen und Geld für notleidende Kinder gesammelt.
Mit dem Material der Sternsingeraktion kann auch in Grundschule oder Kindertagesstätte weitergearbeitet werden.

Lieder

  • Der Herr ist mein Hirte (KuS 319)
  • Du, Gott, stützt mich (KKL 46, KuS 463)
  • Halte zu mir, guter Gott (KG 8, KuS 456)
  • Alles muss klein beginnen (KG 46, KuS 406)
  • Viele kleine Leute (KiKiHits 65, KuS 533)
  • Wenn einer sagt (Kindermutmachlied) (KKL 93, KuS 470)
  • Spiritual „Little David play on your harp“, in: Siegfried Macht, David, David, David soll es sein; auch frei zugänglich im Internet zu finden

Praxishilfen

  • Im Liederbuch „Kommt und singt“ gibt es ein Bild von Otto Dix „David und Saul“ (KuS Seite 311). Ein ähnlicher Holzschnitt findet sich im EG Württemberg S.538.
  • Werner Laubi, Annegert Fuchshuber, Kinderbibel, Lahr 2002: schöne Illustrationen von David mit der Harfe vor dem schwermütigen Saul sowie David gegen Goliath

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