Mensch Petrus!
In dieser Einheit erzählt Petrus im Rückblick von seinem Anfang mit Jesus bis zu seinem Christusbekenntnis. Petrus wird dabei als der Fels dargestellt, der er nach Jesu Tod in der Jerusalemer Urgemeinde geworden ist. Aber obwohl sein Beiname einen starken Charakter vermuten lässt, ist das neutestamentliche Bild des Petrus doch sehr durchwachsen. Gerade wegen seiner menschlichen Stärken und Schwächen eignet er sich als Identifikationsfigur.
05.08.2018 (10. Sonntag nach Trinitatis, Israelsonntag)
Matthäus 4,18-22
Petrus wird berufen
12.08.18 (11. Sonntag nach Trinitatis)
Matthäus 8,14-16
Petrus erlebt die Macht Jesu
19.08.18 (12. Sonntag nach Trinitatis)
Matthäus 14,22-33
Petrus verliert sein Vertrauen
26.08.18 (13. Sonntag nach Trinitatis)
Matthäus 16,13-18
Jesus traut Petrus etwas zu
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Vieles in diesen Texten ist für Kinder zunächst fremd oder befremdlich. Sie werden nicht wie Petrus berufen, auch wenn sie manchmal einen Spitznamen verliehen bekommen, der ab und zu auch eine Bedeutung hat. Kaum jemand hat keine wunderbare Heilung mit angesehen oder kann übers Wasser laufen.
Befremdliches klingt an in der Berufungserzählung: „Ist es real vorstellbar, für eine wichtige Sache alles hinter sich zurückzulassen?“ Die Kinder fänden es gewiss gar nicht gut, würde ihr Vater sie zurücklassen, weil er „irgend so einem Jesus“ folgen will. Sie werden protestieren und Einwand erheben.
Alles zurücklassen müssen – das begegnet immer wieder in den vielen Flüchtlingsdramen. Sind Kinder dabei, die dies erlebt haben, können sie davon erzählen.
Befremdlich klingen in modernen Ohren auch die Wundererzählungen – wie der Seewandel des Petrus – Kinder wie Mitarbeitende hören sie kritisch. Deshalb sollten in der ausgeführten Erzählung ihre Zweifel zu Gehör gebracht werden (siehe unter Entfaltung im wöchentlichen Gottesdienst und Praxishilfen).
Mit der Methode „Theologisieren mit Kindern“ können die Anfragen an die Wunder aufgegriffen werden.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Die vier Texte sind durch die Person des Petrus miteinander verbunden. Gerade wegen seiner menschlichen Stärken und Schwächen kann er Identifikationsfigur aller Christen sein. Sein Glaube ist eine Mischung aus Mut und Angst, Vertrauen und Zweifel. Dies sollen Kinder entdecken können. Sie müssen nicht „perfekt glauben“, um Christen zu sein.
Schwerpunkt des monatlichen Gottesdienstes ist die Person des Petrus mit dem Seewandel und dem Christusbekenntnis.
Als Einstieg im Team dienen die Fragen: Wurde ich zu etwas berufen? Ist mein Beruf auch Berufung? Vollende den Satz: „Wunder der Bibel sind für mich…“. Es ist wichtig, sich der eigenen Haltung zu den Wundergeschichten bewusst zu werden, bevor man den Kindern die Geschichten erzählt, um authentisch auf deren Fragen antworten zu können.
Weiterführendes
Vernetzung
Am 12. Sonntag nach Trinitatis ist eine andere Erzählung über Petrus Predigttext: Apg 3,1-10, die Heilung eines Gelähmten durch Petrus. Dies kann als Anlass genommen werden, Petrus in den Mittelpunkt des Gottesdienstes der gesamten Gemeinde zu stellen.
Praxishilfen
- Jochem Westhof, Biblische Geschichten lebendig erzählen, Gütersloh 2011, S. 82f.
- Kinderbibelwoche und gleichnamiges Lied in: Mensch, Petrus! Arbeitshilfe für Kinderbibelwochen, Ev. Jugendwerk in Württemberg u.a (Hg.), Stuttgart 2008.
- Jürgen Becker, Simon Petrus im Urchristentum, 22011 Neukirchen-Vluyn, besonders S. 14-35.
- Spielregeln zum Spiel „Wer bin Ich?“: http://www.spielregeln.de/prominentenraten.html
- Spiel mit Bausteinen „Bausack“: http://www.zoch-verlag.com/spiele/familienspiele/bausack.html
- Informationen über Petrus und das Papstamt finden sich auf folgender EKD Seite: https://archiv.ekd.de/glauben/abc/papst.html