Nach Ostern … und es geht weiter!
Mit dem Tod Jesu brach für die, die ihm nachfolgten, eine Welt zusammen. Seine Mission, so schien es, hatte ein vorzeitiges Ende gefunden. Die meisten seiner Nachfolger hatten Jesus im Stich gelassen. Sie trauten sich aus Furcht, ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie ihr Herr, nicht mehr auf die Straße (vgl. Joh 20,19). Dann kam der Ostertag! Es war doch nicht alles aus. Die Sache Jesu würde weitergehen! Aber wie?
Die Texte dieser nachösterlichen Einheit geben Antwort auf diese Frage: Jesus bleibt gegenwärtig und erfahrbar, im Abendmahl (Joh 21), in der Verkündigung des Evangeliums (Mk 16) und im Wirken des Geistes (Apg 2).
26.05.2019 (5. Sonntag nach Ostern: Rogate)
Johannes 21,1-14
Am See Tiberias
30.05./02.06.2019 (Christi Himmelfahrt/6. Sonntag nach Ostern: Exaudi)
Markus 16,15-20
Die Himmelfahrt Jesu
09./10.06.2019 (Pfingsten)
Apostelgeschichte 2,1-41 i.A.
Das Pfingstfest
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Wie Erwachsene machen auch Kinder Erfahrungen mit Abschieden, Abbrüchen und Umbrüchen (Trennung, Scheidung, Umzug, Sitzenbleiben, Krankheit, Leid und Tod). Auch sie fragen manchmal: „Wie soll es nur weitergehen?“ Sie können sich in die Situation der Jünger nach Karfreitag und Ostern hineinversetzen. Die biblischen Texte machen ihnen Mut, auch in den Umbrüchen ihres Lebens darauf zu vertrauen, „dass es weitergeht“ – weil Jesus da ist, sie begleitet und ihnen Kraft gibt.
Ältere Kinder begreifen darüber hinaus, dass dies nicht nur für sie und ihr Leben gilt, sondern auch für die große Vision vom Gottesreich. Als Christen hoffen wir, dass sich ihrer Verwirklichung letztlich nichts entgegenstellen kann, so unrealistisch und gefährdet diese Vision auch manchmal zu sein scheint. Das gilt auch, wenn wir uns im Blick auf unsere Welt besorgt fragen: „Wie soll das nur weitergehen?“
Das Abendmahl ist ein Zeichen für die unzerstörbare Kraft des Gottesreiches (Joh 21). Durch die Verkündigung des Evangeliums breitet sich diese Vision unaufhaltsam aus (Mk 16). Der Geist Gottes bringt Menschen zusammen und lässt sie in der Kraft Gottes das Evangelium weitertragen (Apg 2). Das können Kinder z.B. im Kindergottesdienst, beim Abendmahl, bei Taufen und Tauferinnerungsfeiern erleben.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Nach Karfreitag und Ostern gibt die Frage „Wie geht es nun weiter?“ den roten Faden für diese nachösterliche Einheit vor. Sie wird auf dreifache Weise beantwortet: Im Abendmahl begegnen wir dem auferstandenen Christus und werden daran erinnert, dass nicht der Tod – und dazu gehören auch die Tode mitten im Leben, also alles, was schmerzt und uns leiden lässt– das letzte Wort hat, sondern das Leben (Joh 21). Beim Weitersagen dieser frohen Botschaft sind wir nicht allein, sondern der auferstandene Christus ist bei uns mit seiner Kraft (Mk 16). Durch seinen Geist führt Gott Menschen in der Kirche zusammen, damit dort schon etwas vom Reich Gottes erfahrbar wird (Apg 2).
In den Gottesdiensten erinnern wir immer wieder die Situation der Jünger nach Karfreitag und Ostern und setzen sie in Beziehung zu unserem eigenen Leben und zum Leben der Kirche inmitten der Gesellschaft. Wir fragen: „Was hat den Jüngern geholfen und ihr Vertrauen gestärkt?“ Und: „Was hilft uns und stärkt unser Vertrauen?“
Weiterführendes
Vernetzung
Vernetzungsmöglichkeiten ergeben sich durch Gemeindeaktivitäten rund um Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten (Familiengottesdienst, Ostergarten o.Ä.). Auch ein Besuch in einem jüdischen Museum oder einer Synagoge bietet sich an, um die Verbindung des Osterfestkreises zum jüdischen Festkalender deutlich zu machen.
Praxishilfen
Zahlreiche Bilder aus verschiedenen Epochen der Kunstgeschichte eignen sich für Bildbetrachtungen zu den biblischen Geschichten dieser Einheit. Als Anregung werden hier einige Beispiele, die im Internet leicht durch Eingabe der entsprechenden Titel zu finden sind, genannt:
Johannes 21,1-14
- Egbert Codex, Der österliche Fischzug (um 980)
- Konrad Witz, Petri Fischzug (1444)
- Sieger Köder, Der Morgen am See (1991)
Markus 16,15-20
- Christi Himmelfahrt, Evangeliar von Echternach (um 1050)
- Duccio, Die Erscheinung Christi auf dem Berg (1308-11)
- Emil Nolde, Himmelfahrt (1912)
Apostelgeschichte 2
- Duccio, Herabkunft des Heiligen Geistes (1311)
- Pfingsten, Miniatur aus dem Pontifikale von Winchester (um 980)
- Emil Nolde, Pfingsten (1909)