Der gute Hirte – Psalm 23 Bei Gott bin ich geborgen
Psalm 23 gehört zu den Vertrauenspsalmen und bietet eine Fülle von Bildern, die Gottes Fürsorge und Begleitung auf unserem Lebensweg durch gute und schlechte Zeiten ausdrücken. Not, Leid, Angst und Trauer gehören zum Lebensweg dazu. Der Beter bekennt sein Vertrauen zu Gott, der wie ein guter Hirte ist, der uns auf unserem Lebensweg führt, versorgt, tröstet und stärkt. Bei Gott sind wir geborgen. Ihm können wir dankbar vertrauen.
Der Sonntag Misericordias Domini (Barmherzigkeit des Herrn) ist der Tag des guten Hirten. Der Sonntag Jubilate lädt zum Jubeln, Singen, Danken und Loben ein.
26.04.2020 (2. Sonntag nach Ostern: Misericordias Domini)
Psalm 23,1-4
Geführt und getröstet
03.05.2020 (3. Sonntag nach Ostern: Jubilate)
Psalm 23,5-6
Gestärkt und geborgen
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Erfahrungen von Geborgenheit und Umsorgt sein sind die Grundlage für Vertrauen, für Mut und Zuversicht. „Ausgangspunkt und Grundlage für die religiöse Entwicklung des Kindes und die Ausbildung einer eigenen Gottesbeziehung ist das Grundvertrauen, das dem Kind durch die elterliche Liebe vermittelt wird“ (Ralf Rogge, s.u.).
Kinder machen Erfahrungen von Geborgenheit, aber auch von Verlassen sein. Sie erleben Fülle und Mangel, Freude und Leid. Die meisten werden in ihren Familien liebevoll umsorgt, einem großen Teil von ihnen mangelt es materiell an nichts. Etlichen fehlt eher die Zuwendung der Eltern, die oft keine Zeit haben. Und es gibt eine steigende Zahl von Kindern, die an der Armutsgrenze leben.
Psalm 23 bietet für alle ausdrucksstarke Bilder von Geborgenheit und veranschaulicht die Zusage, dass sie begleitet, versorgt und getröstet werden. Die Erschließung und Aneignung dieser Bilder kann dazu beitragen, die innere Widerstandsfähigkeit der Kinder zu stärken (siehe Resilienz).
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Der Psalm 23 sollte möglichst in der Lutherübersetzung gelesen werden, da die Bilder sehr ausdrucksstark sind und diese Fassung orts- und generationenübergreifend bekannt ist und gebetet wird.
Nur wenige Kinder kennen die Arbeit eines Hirten aus eigener Anschauung. Daher wären Informationen dazu als Einstieg nützlich. Ein guter Hirte führt, umsorgt und beschützt seine Tiere. Er ist immer für sie da. So ein guter Hirte ist Gott für uns. Das erfahren die Kinder anhand der Bilder von der grünen Aue, dem frischen Wasser, der Straße und dem finsteren Tal. Gott ist der gute Hirte in allen Lebenslagen.
Gott ist auch der Gastgeber, der es uns gut gehen lässt. Am gedeckten Tisch, in Gottes Haus und in der Gemeinschaft bewirtet er uns und tut uns Gutes für Leib und Seele. Das erleben die Kinder im Gottesdienst und danken Gott dafür.
Weiterführendes
Vernetzung
Der 1. Sonntag der Einheit, Misericordias Domini, ist der Tag des guten Hirten. Dazu und kann ein Familiengottesdienst gefeiert werden.
Bei einem Kinderbibeltag könnten wir die Aufgaben eines Hirten noch besser erkunden, indem wir einen Schäfer bei seiner Arbeit beobachten und uns von ihm vor Ort führen lassen.
Siehe Einheit zu Lukas Unterwegs – Kindergottesdienst an ungewöhnlichen Orten.
Lieder
- Gottes Segen (LH 2, 246)
- Der Herr ist mein Hirte, Halleluja (KuS 319, MLÖ B182)
Praxishilfen
- Phantasiereisen zu den Bildern des Psalms 23 in: Gerda und Rüdiger Maschwitz, Phantasiereisen zum Sinn des Lebens. Altusried-Krugzell: Kösel – Verlag 1998
- „Der Herr ist mein Hirte – Kinderbibelspiele zu Psalm 23″; zu bestellen bei Arbeitsstelle Kindergottesdienst, Gesundbrunnen 10, 34369 Hofgeismar oder unter http://www.arbeitsstelle-kindergottesdienst.de/
- Ralf Rogge, Elementarpädagogik und Religion, in: Loccumer Pelikan 3/2004, S.118, Download unter: http://www.rpi-loccum.de/material/pelikan/pel3-04