Von der Macht des Bösen
Die Frage nach der Erkenntnis und dem Umgang mit dem Bösen wird in den ausgewählten Texten beispielhaft thematisiert. Es geht um einen realistischen Umgang mit dem Bösen und damit auch den bösen Anteilen in der eigenen Person, aber auch um die Entmachtung des Bösen.
05.03.2023 (Reminiszere)
- Mose 3
Die Vertreibung aus dem Paradies – Gut und Böse erkennen
12.03.2023 (Okuli)
- Mose 4,1-16a
Kain und Abel – In Schuld bewahrt
19.03.2023 (Lätare)
Lukas 8,26-39
Der besessene Gerasener – Vom Bösen erlöst
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Wir Menschen leben nicht mehr im Paradies. Die biblischen Geschichten leugnen Gewalt nicht, sie beschönigen sie auch nicht. Gewalt muss eingegrenzt werden. Das darf aber nie so weit gehen, dass das Leben unmöglich oder gar ausgelöscht wird. Dies gilt für Adam und Eva und sogar für Kain. Obwohl er seinen Bruder getötet hat, soll er weiterleben. Das können Kinder ohne weiteres verstehen.
Die Erkenntnis von Gut und Böse hängt auch mit der Erziehung zusammen. Als unser zweijähriges Kind seinen halbjährigen Bruder schlägt, wird ihm verdeutlicht: Das ist böse. Aus solchen Erfahrungen bildet sich seine Einordnung von Gut und Böse. Erziehung und die Umgebung, in der Kinder aufwachsen, prägen ihre Haltungen.
Kinder erleben auch böse Anteile in sich, unbeherrschte Wut, rasende Eifersucht. Sie machen Erfahrungen mit Grenzen, die ihnen in solchen Situationen gesetzt werden. In Schulklassen und Kindergartengruppen werden häufig Regeln zum Umgang damit verhandelt. Kinder werden schnell abgestempelt, hilfreich ist eine klare Trennung von böser Handlung und der Zuschreibung „böse“ als Charakterisierung einer Person.
Manche Kinder haben auch Erfahrungen mit bösen Mächten. Sie erleben beispielsweise Suchterkrankungen von Angehörigen, von denen diese nicht loskommen oder Zeiten von Depression. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, besonders auf die Signale der Kinder zu achten.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
In den ausgewählten Geschichten geht darum, dass Gut und Böse seit Urzeiten in der Welt sind. Die Bibeltexte bieten dabei eine realistische Wahrnehmung des Bösen, zugleich handeln sie aber auch von seiner Begrenzung und Entmachtung.
Die Gottesdienste lassen Raum zum eigenen Nachdenken und erzählen vom Vertrauen auf Gottes Kraft in Jesus Christus, die das Böse letztlich überwindet.
Weiterführendes
Vernetzung
Parallel zu den Kindergottesdiensten werden Gottesdienste oder Elternabende zum Thema „Von der Macht des Bösen – Wie vermitteln wir Kindern biblische Werte?“ angeboten. Dazu können gegebenenfalls Referent*innen eingeladen werden, z. B. von der Polizei oder Mitarbeitende von Beratungsstellen. Im Anschluss findet eine Auswertung statt.
Lieder
Ich möcht, dass einer mit mir geht (EG 209)
Du hast uns deine Welt geschenkt (KuS 631, LHE 355)
Praxishilfen
Literatur:
Alma Grüsshaber: Wie kommt Gott ins Kinderzimmer? Unseren Kindern Wurzeln und Flügel geben. Verlag Junge Gemeinde: Leinfelden-Echterdingen 2007.
Jochem Westhof: Familienkirche macht Spaß, Gütersloher Verlag: Gütersloh 2006, S104ff.
Jochem Westhof: Familienkirche tut gut. Gütersloher Verlag: Gütersloh 2010, S.82 ff.
Kinderbücher:
Empfehlenswerte Kinderliteratur mit Gestaltungshinweisen findet sich im Eliport-Themenheft auf Seite 32.