„Von der Freiheit eines Christenmenschen“ – Martin Luther
Im Jahr des Reformationsjubiläums steht die evangelische Welt ganz im Zeichen des Luther-Gedenkens. Gedenken allein ist allerdings für Kinder und Erwachsene gleichermaßen uninteressant, wenn es nicht mit dem aktuellen Leben und Erleben in Verbindung gebracht werden kann. Diese Einheit veranschaulicht grundlegende evangelische Glaubenswahrheiten an wichtigen Lebensstationen Martin Luthers und feiert sie im Gottesdienst.
08.10.2017 (17. Sonntag nach Trinitatis)
Frei für Gottes Wort
15.10.2017 (18. Sonntag nach Trinitatis)
Frei im Vertrauen
22.10.2017 (19. Sonntag nach Trinitatis)
Frei und mutig
29.10.2017 (20. Sonntag nach Trinitatis)
Frei durch Gottes Liebe
31.10.2017/05.11.2017 (Reformationstag/21. Sonntag nach Trinitatis)
Frei für neue Gemeinschaft
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Nicht allen Kindern ist Luther ein Begriff. Wenn sie von ihm gehört haben, kann das oft diffuse Wissen, dass er die evangelische Kirche „gegründet“ hat, mit der Wichtigkeit der Bibel und ihren Personen verschwimmen. Über Luthers Zeit und seinen Hintergrund wissen die Kinder praktisch nichts. In dieser Hinsicht wird diese Einheit hauptsächlich eine erzählende sein.
Luthers Grundfrage „Wie bekomme ich einen gnädigen Gott?“ wird heute kaum gestellt. Doch in einer säkularisierten Variante ist diese Frage beinahe erschreckend aktuell. Für uns heißt es heute: Wie stehe ich vor anderen gut da? Wie stehe ich vor mir selbst gut da? Wir leben in einer Welt, in der ständig beurteilt wird: Eltern und andere Erwachsene sprechen Kindern Lob oder Tadel aus; Kinder selbst wissen, wenn ihnen etwas gut gelungen ist und fordern eine Form der Belohnung ein; die Meinung der Gleichaltrigen ist ebenfalls sehr wichtig. Luthers Erkenntnis „Ich werde gesehen und geliebt, so wie ich bin“ kann heute noch genauso befreiend wirken wie damals.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Für die evangelischen Kirchen ist das Gedenken an die Reformatoren schwierig: Es soll nicht die Züge von Heiligenverehrung annehmen und die Reformatoren auch nicht als alleinige Wurzeln der protestantischen Kirchen behandeln. Gerade Kinder verwechseln Luther oft mit einem Autor der Bibel oder sie halten ihn für eine biblische Person. Andererseits ist ein zu relativierender oder kritischer Umgang mit den Reformatoren nicht passend für eine Gottesdienstreihe und außerdem für Kinder nicht verständlich. Diese Einheit muss sich zwischen den beiden Extremen bewegen.
Die Einheit greift nur einzelne Stationen aus Luthers Leben auf. Anhand von Luthers Leben und Erleben setzen sich die Kinder mit wichtigen Glaubenserfahrungen auseinander. Die Geschichte Luthers verleiht diesen ein konkretes und menschliches Gesicht.
Weiterführendes
Vernetzung
Im Jahr des Reformationsjubiläums finden zahlreiche Veranstaltungen zu Luther und der Reformation statt. Gemeinsame Gottesdienste von Kindern und Erwachsenen sind möglich und richten sich nach den gemeindlichen Wünschen und Gepflogenheiten sowie den übergemeindlichen Feierlichkeiten.
Lieder
- So, wie ich bin, komme ich zu dir (KKL 133, LH 210)
- Einfach nur so (Reinhard Horn, Einfach nur so bist du von Gott geliebt, Lippstadt 2011)
Praxishilfen
- K3. Kinder – Katechismus – Kalender. Sieben Säulen christlichen Glaubens, hg. vom Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen, Hermannsburg 2009
- Michael Landgraf, Martin Luther. Ein Bilderbuch zum Selbstgestalten, Stuttgart 2012
- Elke Junker u. Stefan Horst, Martin Luther, Düsseldorf 2007
- Für das Jahr 2017 ist noch viel Material herausgegeben worden – bitte bei der jeweiligen Landeskirche nachfragen oder im Internet schauen (http://www.luther2017.de).