Zwischen Himmel und Erde

Zwischen Himmel und Erde

Die Einheit beschreibt die Verheißung und Erfüllung der Geistausgießung in der Himmelfahrts- und Pfingstgeschichte. Gottes dynamische Kraft, die wir Geist Gottes nennen, ist Wind, Hauch, Atem, konzentrierte Lebensenergie. Sie erfüllt die Menschen, weckt Verständnis und Freude und setzt in Bewegung. Fröhliches Zupacken auf der Erde folgt auf den Blick zum Himmel. Lukas schildert das Himmelfahrts- und Pfingsterlebnis der Jünger mit anschaulichen und eindrücklichen Symbolen. Diese Geist-Geschichten ermuntern zur Offenheit für überraschende und kraftvolle Erfahrungen mit Gottes Geist.

21.05./24.05.2020 (Himmelfahrt/Exaudi)
Apostelgeschichte 1,3-12
„Das ist ja himmlisch“

31.05/01.06.2020 (Pfingsten)
Apg 2,1-42 i.A.
„Feuer und Flamme“

Die biblischen Texte

Der Evangelist Lukas hat in der Apostelgeschichte verschiedene Traditionen und Erzählungen aufgenommen, um den Weg des Evangeliums von Jerusalem nach Rom darzustellen. Er macht deutlich, dass Gott selbst das Heilsgeschehen lenkt. Die Himmelfahrtsgeschichte und die Pfingstgeschichte stehen am Anfang dieser Komposition.

Lukas unterteilt die Zeit nach der Auferstehung Christi in die zeitlich begrenzte irdische Gegenwart Jesu (40 Tage) und die Zeit der Erhöhung, die mit der Himmelfahrt beginnt. Jesus wird durch eine Wolke hinweggenommen. Mit der Himmelfahrt zieht Jesus in Gottes Herrlichkeit, eine andere Raum- und Zeit-Dimension ein. Die Jünger schauen zum Himmel, ihm hinterher. Zwei „Deuteengel“(Männer im weißen Gewand) holen sie zurück in ihre eigene Lebenswirklichkeit undweisen auf die Wiederkunft Christi hin. Nun können die Männer nach Jerusalem zurückkehren, weil die Worte der Engel das bestätigen, was Jesus gesagt hatte. Jesus hatte ihnen angekündigt, dass er zum Vater geht und sie aufgefordert, seine Zeugen zu sein.
Die Erzählung von der Entrückung in den Himmel folgt der Eliatradition (2Kön 2) im Alten Testament. Nach dieser Tradition erkennen die Jünger des Elia nach dessen Entrückung, dass sein Geist nun auf Elisa ruht. Ebenso werden die Jünger nach Jesu „Entrückung“ mit Gottes Geist begabt.

Auch das Pfingstgeschehen ordnet Lukas zeitlich ein, nämlich 50 Tage nach Ostern. Die Geistausgießung geschieht beim jüdischen Wochenfest, das 50 Tage nach dem Passafest stattfindet. Diese Periodisierung bei Lukas, wurde im Kirchenjahr durch die 50tägige Freudenzeit nach Ostern aufgenommen.
Lukas erzählt das Geschehen im Stil einer Theophanie-Erzählung (Erzählung einer Gotteserscheinung) und macht deutlich, dass Gott selbst gegenwärtig ist, wenn die Jüngerinnen und Jünger mit seinem Geist erfüllt werden.
Der Geist Gottes wird in dieser Geschichte als fühlbares, sichtbares, Menschen veränderndes Phänomen beschrieben: Ein Brausen, Feuerzungen und die Gabe, fremde Sprachen zu sprechen. Menschen verstehen sich plötzlich über Sprachbarrieren hinweg und aus dem verwirrenden religiösen Phänomen der Zungenrede wird eine verständliche Missionsrede.
Das Pfingstgeschehen ist universal und weist über die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger hinaus. Der Geist Gottes ist gleichzeitig eine Gabe, die die Menschen bekommen und eine Macht, die von ihnen Besitz ergreift. Er kann sich bis heute in ganz unterschiedlicher Weise äußern und hat gemeinschaftsbildende Kraft.

Entfaltung

Der Gottesdienst nimmt beide Geschichten auf. In der Erzählung wird die Verheißung des Geistes in der Himmelfahrtsgeschichte mit der Ausgießung des Geistes in der Pfingstgeschichte verbunden. Eine gestaltete Mitte zeigt Himmel und Erde, beispielsweise indem ein großer Kreis aus Tüchern gelegt wird, zur Hälfte in verschiedenen Blau- und Weißtönen für den Himmel und zur Hälfte in Grün- und Brauntönen für die Erde. Die Gestaltungselemente unter Punkt 6. können während der Erzählung aufgenommen werden.
Die Psalmenübertragung „Springt in die Luft vor Freude“ zu Psalm 47, eine Übertragung des Himmelfahrtspsalms mit Bewegungen, passt zu diesem Gottesdienst.

Apostelgeschichte 1,3-12

Lukas unterteilt die Zeit nach der Auferstehung Christi in die zeitlich begrenzte irdische Gegenwart Jesu (40 Tage) und die Zeit der Erhöhung, die mit der Himmelfahrt beginnt. Jesus wird durch eine Wolke hinweggenommen. Mit der Himmelfahrt zieht Jesus in Gottes Herrlichkeit, eine andere Raum- und Zeit-Dimension ein. Die Jünger schauen zum Himmel, ihm hinterher. Zwei „Deuteengel“ (Männer im weißen Gewand) holen sie zurück in ihre eigene Lebenswirklichkeit undweisen auf die Wiederkunft Christi hin. Nun können die Männer nach Jerusalem zurückkehren, weil die Worte der Engel das bestätigen, was Jesus gesagt hatte. Jesus hatte ihnen angekündigt, dass er zum Vater geht und sie aufgefordert, seine Zeugen zu sein.
Die Erzählung von der Entrückung in den Himmel folgt der Eliatradition (2 Kön 2) im Alten Testament. Nach dieser Tradition erkennen die Jünger des Elia nach dessen Entrückung, dass sein Geist nun auf Elisa ruht. Ebenso werden die Jünger nach Jesu „Entrückung“ mit Gottes Geist begabt.

„Das ist ja himmlisch“

Bevor die Geschichte erzählt wird, erfolgt ein Gespräch mit den Kindern über den Himmel. Zunächst haben die Kinder Gelegenheit ihr Wissen über Himmel, Weltall etc. kund zu tun. Die Frage: “Kennt ihr den Ausdruck ‚Das ist ja himmlisch‘?“ lenkt zu einem erweiterten Himmelsverständnis über: Himmel als Ort der Erfüllung, der Sehnsucht, der Freude und der Nähe Gottes. Der Himmelsteil der Mitte kann mit Muggelsteinen und anderen glänzenden Materialien als Zeichen der Sehnsucht und Freude gestaltet werden. Es folgt die Geschichte. Während der Erzählung wird der Blick zunächst auf den Himmel und dann auf die Erde gelenkt. Die Geschichte endet mit der Rückkehr der Jünger nach Jerusalem, also mit dem Blick auf die Erde. Anschließend wird daher die Erdhälfte mit Dingen gestaltet, die für das Alltagsleben stehen (z.B. Blumen, Obst, Stifte, Pflaster, Werkzeug).

Apostelgeschichte 2,1-42 i.A.

Auch das Pfingstgeschehen ordnet Lukas zeitlich ein, nämlich 50 Tage nach Ostern. Die Geistausgießung geschieht beim jüdischen Wochenfest, das 50 Tage nach dem Passafest stattfindet. Diese Periodisierung bei Lukas, wurde im Kirchenjahr durch die 50tägige Freudenzeit nach Ostern aufgenommen.
Lukas erzählt das Geschehen im Stil einer Theophanie-Erzählung (Erzählung einer Gotteserscheinung) und macht deutlich, dass Gott selbst gegenwärtig ist, wenn die Jüngerinnen und Jünger mit seinem Geist erfüllt werden.
Der Geist Gottes wird in dieser Geschichte als fühlbares, sichtbares, Menschen veränderndes Phänomen beschrieben: Ein Brausen, Feuerzungen und die Gabe, fremde Sprachen zu sprechen. Menschen verstehen sich plötzlich über Sprachbarrieren hinweg und aus dem verwirrenden religiösen Phänomen der Zungenrede wird eine verständliche Missionsrede.
Das Pfingstgeschehen ist universal und weist über die Gemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger hinaus. Der Geist Gottes ist gleichzeitig eine Gabe, die die Menschen bekommen und eine Macht, die von ihnen Besitz ergreift. Er kann sich bis heute in ganz unterschiedlicher Weise äußern und hat gemeinschaftsbildende Kraft.

„Feuer und Flamme“

Die gestaltete Mitte wird durch Chiffontücher in Rot/Gelbtönen für Feuer und Weiß-/Blautönen für Wind ergänzt. Die roten und gelben Tücher werden wie Flammen gelegt. Vielleicht erkennen die Kinder darin ein Feuer. Sie werden gefragt, ob sie den Ausdruck „ich bin Feuer und Flamme für…“ schon einmal gehört haben und was sie sich darunter vorstellen können. Dann wird die Geschichte erzählt.
Die Pfingstgeschichte legt eine Erzählung mit Bewegungen nahe: der Weg der Jünger von drinnen nach draußen, von der Erstarrung zur Bewegung, von der Angst zum Mut kann mit Bewegungen nachvollzogen werden. Eine Mitmachgeschichte mit pantomimischen Elementen eignet sich, um Gefühle ebenso auszudrücken wie Wind und Flammen. Die Inhalte der Petruspredigt können in wenigen Sätzen zusammengefasst werden. Es geht darum deutlich zu machen, dass die Kraft vom Himmel neues Leben auf der Erde ermöglicht. Im Anschluss an die Erzählung kann zu Musik mit den Chiffontüchern gespielt oder getanzt werden. Feuer und Wind werden lebendig und bringen die Kinder in Bewegung. Wo der Kindergottesdienst parallel zum Gottesdienst der Erwachsenen stattfindet, könnten die Kinder tanzend in den Gottesdienstraum der Erwachsenen zurückkehren und deren Gottesdienst in Bewegung bringen.


Hintergrundinformationen

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Der Himmelfahrtstag wird häufig als Vatertag gefeiert. Er ist außerdem wie das Pfingstfest durch Ausflüge und Kurzurlaube geprägt.
Was verbinden Kinder mit dem Begriff Himmelfahrt? Vielleicht werden sie an Flugzeuge, Ballone, Gleitschirme oder Raumschiffe denken. Auch magische Vorstellungen „da wird einer weggezaubert“ oder bei Pfingsten „da hat einer Flammen auf die Köpfe gezaubert“ tauchen bestimmt auf. Bei „Geist“ denken viele Kinder an Gespenster. Die Bedeutung des Wortes Pfingsten dagegen ist den meisten wohl fremd. Es kommt vom griechischen Wort Pentecoste und bedeutet fünfzig.
Bei der Gestaltung der Gottesdienste lässt sich gut an bekannte Redewendungen anknüpfen wie: „das ist ja himmlisch“, „ich bin begeistert“, „Feuer und Flamme sein“ oder „in Bewegung bringen“. Selbst wenn Kinder diese Redewendungen nicht kennen, können sie sich etwas darunter vorstellen.

Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten

Der Fokus der Erzählungen soll sich auf folgende Fragen richten: Was passiert mit den Jüngern, als Jesus von ihnen weggeht? Was macht der Heilige Geist mit ihnen? Damit die biblischen Erzählungen Lebendigkeit bekommen, können Einstiegsgespräche, z. B. über die oben genannten Redewendungen, den Kindern den Blick für das Himmelfahrts- und Pfingstgeschehen eröffnen. Ein Gespräch im Vorbereitungsteam über die Frage, was wir heute unter Heiligem Geist verstehen und wo wir sein Wirken erleben, ist wichtig.

Weiterführendes

Vernetzung

Himmelfahrtsgottesdienste werden häufig im Grünen gefeiert, das Thema Himmel und Erde wird anschaulich. Ein Familiengottesdienst an Pfingsten kann Elemente aus der Enfaltung im Einzelgottesdienst aufnehmen.

Lieder

  • Da berühren sich Himmel und Erde (MKL2, 132; LHE 2)
  • Du verwandelst meine Trauer in Freude (MKL1, 9; LH1, 64)
  • Komm, Heilger Geist (KG 70, LHE 173)
  • Atmen wir den frischen Wind (KiKiHits 80, LH 72)

Praxishilfen

  • Dir kann ich alles sagen, Gott, Psalmenübertragungen nicht nur für Kinder, Rheinischer Verband für Kindergottesdienst (Hg):S. 47f (Psalm 47 Springt in die Luft vor Freude)
  • Mitmachgeschichte zu Apg 2: Ewald Schulz, Mitmachgeschichten, Wuppertal 2015, S. 115ff

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