Geheimnisvolle Gottesbegegnungen
Gott ist nicht greifbar, nicht erklärbar und nicht sichtbar, aber man kann ihm begegnen. Das zieht viele Fragen nach sich. Kinder müssen sich ebenso wie Erwachsene immer wieder mit ihrem Gottesbild auseinandersetzen. Sie erfahren auch, dass es sich verändern kann. In dieser Einheit wird deutlich: auch bekannte biblische Personen mussten sich dieser Auseinandersetzung stellen. So können die Kinder verstehen, dass ein solches veränderliches Gottesbild zu einer lebendigen Gottesbeziehung dazu gehört.
08.05.2022 (3. Sonntag nach Ostern: Jubilate)
- Mose 32,23-33
Mit Gott ringen
15.05.2022 (4. Sonntag nach Ostern: Kantate)
- Mose 33,12-23+34,5-6a
Gottes Herrlichkeit sehen
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Im Leben vieler Menschen spielt der christliche Glaube keine Rolle mehr. Allenfalls taucht eine Begegnung mit der Kirche in den Kinderjahren auf. Wer erwachsen ist „braucht so etwas nicht“. Die Erzählungen dieser Einheit bieten eine Chance für die Kinder, die Beziehung zu Gott als lebendig und veränderbar kennenzulernen.
Kinder lieben Geheimnisse. Sie sind aber auch neugierig und erwarten, dass ein Geheimnis gelüftet wird. In der vorliegenden Einheit hören sie, dass auch für Erwachsene, z.B. die Leiterin des Kindergottesdienstes, manches im Leben unerklärlich ist. Sie hören von Begegnungen mit Gott, die geheimnisvoll bleiben. Die von Kindern oft gestellte Frage nach dem Aussehen Gottes wird in den Geschichten nicht beantwortet. Dafür wird die Beziehung zu Gott jeweils sehr intensiv beschrieben und lädt auch die Kinder dazu ein, sich mit ihrer Gottesbeziehung und ihrem Gottesbild auseinanderzusetzen. In den biblischen Geschichten erfahren sie, dass es viele verschiedene Gottesbilder gibt und Gott sich nicht festlegen lässt.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Das Vertrauen auf Gottes Begleitung lohnt sich ein Leben lang, auch dann, wenn diese Begleitung und die Begegnung mit ihm anders aussehen, als gedacht. Die Gottesbeziehung ändert sich, wie andere Beziehungen auch. Es wird daher gut sein, wenn in den Gottesdiensten deutlich wird, dass bekannte Personen der Bibel – Jakob und Mose – mit Gott auf einem inneren und äußeren Weg sind. Sie vertrauen auf Gott, müssen sich aber auch mit ihm auseinandersetzen und lernen, mit dem Unbegreiflichen zu leben. Und gerade dadurch können sie gestärkt in die Zukunft gehen.
Weiterführendes
Vernetzung
Im Kirchenjahr ist die Zeit nach Ostern geprägt durch die Sendung des – unsichtbaren – Heiligen Geistes. Bei einer Beschäftigung mit dem geheimnisvollen Gott lässt sich hier gut anknüpfen, z.B. in einem Familiengottesdienst.
Lieder
- Komm, ich zeig dir was von Gott (EGplus 24, Text und Noten auch unter: www.arbeitsstelle-kindergottesdienst.de/fileadmin/media_ekkw_kigo/audio/a4ddur.pdf)
- Bist du ein Haus aus dicken Steinen (KG 154, LH 220, KuS 474)
Praxishilfen
- Marie-Hélène Delval, Barbara Nascimbeni: Wie siehst du aus, Gott? Aus dem Französischen übertragen von Rainer Oberthür und Jean-Pierre Sterck-Degueldre Stuttgart/Wien: Gabriel Verlag (2011)
- Rafik Schami, Sandra Beer: „Wie sehe ich aus?“, fragte Gott. Edition Chrismon (2011)
- Will Gmehling: Gott, der Hund und ich. Wuppertal: Peter Hammer Verlag (2016)