Himmelfahrt und Pfingsten

Himmelfahrt und Pfingsten

Im Kirchenjahr markieren Himmelfahrt und Pfingsten den Beginn unserer Kirche. Lukas setzt mit der Apostelgeschichte eine Fortsetzung seines Evangeliums und beschreibt die Anfänge der Kirche in Jerusalem.
Die Apostel bekommen von Jesus den Auftrag die Botschaft in die Welt zu tragen, egal ob zu Juden oder Heiden. Die Jünger sind dabei nicht allein auf sich gestellt. Gottes Wirken wird sichtbar in Jerusalem und wirkt in der Welt bis heute. In dieser Linie stehen die Kinder und sind Kirche jetzt. Im Kindergottesdienst kommen wir zusammen, beten und feiern, wie einst die Jüngerinnen und Jünger Jesu.

18.05.2023 (Christi Himmelfahrt)
Apostelgeschichte 1,1-14
Christi Himmelfahrt

21.05.2023 (Exaudi)
Apostelgeschichte 1,15-26 i.A.
Die Nachwahl des Matthias

29.05.2023 (Pfingsten)
Apostelgeschichte 2,1-13
Das Pfingstwunder

Die biblischen Texte

[evtl. Einleitendes zu allen Bibeltexten]

Lukas stellt das Himmelfahrtsereignis in der Apostelgeschichte an den Anfang einer von Gott gegründeten Kirche. Die Himmelfahrt Jesu bildet eine Klammer zwischen Evangelium und Apostelgeschichte.
Lukas erzählt fünf Momente, die die Zuhörerenden mit hinein nehmen in die Anfänge der Kirche. Dabei kommt es unvermittelt zu Szenenwechseln, ähnlich wie bei einer Kameraeinstellung im Film. Folgen wir der Kamerafahrt des Lukas: In der ersten Szene sitzen die Jünger mit Jesus zusammen und essen miteinander. Die zweite Szene ereignet sich auf dem Ölberg. Ein Frage-und-Antwort Dialog zwischen Jesus und den Jüngern bereitet sie auf die Aufgabe in der Welt vor. Die Jünger sind nicht auf sich selbst gestellt. Gott wirkt durch den Geist. Das Wann und das Wo liegen dabei ganz in Gottes Hand. Mit diesen Abschiedsworten Jesu im Ohr ereignet sich die Himmelfahrt. Diese entzieht sich den Blicken, eine Wolke verbirgt sie. In der dritten Szene kommen Engel hinzu. Sie ordnen das Ereignis ein und lenken den Blick auf die Erde. „Starrt nicht in den Himmel, klagt nicht über das leibliche Fernsein Jesu, sondern denkt an euren Auftrag in der Welt.“ In der vierten Szene gehen die Jünger. Das Gehen ist schon die erste Etappe des Weges der Kirche. Mit dem Schauplatz auf dem Dach (5. Szene), als Rückzugsort für Schriftstudium, Diskussionen und Gebet, kehrt an dieser Stelle in der Erzählung Ruhe ein. Das Leben in Gemeinschaft und im Gebet sind zwei Kennzeichen der ersten Gemeinde. Im gemeinsamen Gebet werden sie eingestimmt und vorbereitet auf das Kommen des Geistes. Die Jünger und auch die Jüngerinnen und Jesu Familie warten darauf.

An dieser Stelle fügt Lukas eine Szene zwischen Himmelfahrt und Empfang des Geistes ein, um den Kern der Gemeinde zu markieren. Nachdem Judas aus dem Kreis der Apostel ausgeschieden ist, ist ein Platz im Kreis der 12 Apostel neu zu vergeben. Ihm ist der 12er Kreis wichtig, wie schon die Heilsgeschichte mit den 12 Stämmen Israels von Gott gewirkt ist, so geht der Weg der Kirche mit dem 12er Kreis der Apostel in die Endzeit. Die Gemeinde wächst! Lukas „spielt“ mit der Vollzahl der Endzeit und lässt die Gemeinde um 10×12 Menschen wachsen.
Petrus wird zum Sprecher des Apostelkreises und markiert seine besondere Stellung in den Anfängen der Urgemeinde. Die Gemeinde wählt per Los den Nachfolger des Judas aus zwei Kandidaten. Ein Gebet begleitet den Wahlvorgang. Das Los gilt rechtlich als von Gott gewirktes Verfahren, so dass Matthias als von Gott berufen gilt.

Nachdem der Apostelkreis vollständig ist, geht die Erzählung des Lukas weiter. Das Wochenfest als kleines Wallfahrtsfest bezeichnet den Zeitpunkt: Die Erntezeit beginnt. Die erste Szene erzählt davon, dass alle Jünger an einem Ort beieinander waren, als himmlische Zeichen das Haus erfüllten. Alle sichtbaren Zeichen deuten auf ein Ereignis, das von Gott gewirkt ist. Wind und Sturm sind geheimnisvolle Elemente, die eine Gotteserscheinung begleiten. Feuer gilt als Ausdruck der Nähe Gottes, wie schon beim brennenden Dornbusch. Feuerzungen lassen sich nieder. Gott lässt sich nieder und befähigt zum Lobpreis.
In der Erzählung beschreibt Lukas außerdem ein Hörwunder. Die mit Geist begabten Jünger sprechen in vielen Sprachen und fangen an zu predigen. Nicht alle verstehen das. Es folgt ein Szenenwechsel. Etliche regen sich auf und reagieren auf das, was sie sehen mit Staunen und Ratlosigkeit. Aus vielen Teilen der Welt werden die Menschen zusammengeführt und hören das Gotteslob. Sie stimmen ein in den Hymnus und singen dem Schöpfer. Nach der inneren Einkehr der Jüngerinnen und Jünger folgt mit Pfingsten die erste öffentliche Verkündigung nach der Himmelfahrt! Das Evangelium geht nun hinaus in die Welt!

Entfaltung

Mit Himmelfahrt und Pfingsten beginnt die Geschichte der Kirche, der Weg der ersten Christen in die Welt. Bis zu uns hat es das Evangelium geschafft. Unsere Kirche hat feste Strukturen und Menschen bilden Gemeinde.
In diesem Gottesdienst machen sich die Kinder auf Spurensuche in der eigenen Gemeinde. Dazu eignen sich folgende Fragen, Aufgaben und Stationen:
Wie ist eure Gemeinde organisiert? Wer gehört zur Gemeindeleitung? Wer ist im Amt oder arbeitet beruflich in der Kirche? Welche Berufe haben sich in der Kirche entwickelt?
Wir treffen die Kirchenmusikerin und beten mit der Orgel.
Spuren der Kirchengeschichte in der eigenen Kirche suchen.
Wann hat die Kirche Geburtstag? Welche Glaubensgeschichten erzählt die Kirche?
Gibt es womöglich an der Kirchendecke Bilder, die von der Himmelfahrt Jesu erzählt?
Gibt es Kontakte der Gemeinde zu ausländischen Gemeinden? Wie feiern die Kinder dort Kindergottesdienst?
Diese Festtage sind mit großen Worten belegt. Warum nicht einmal mit Kindern gemeinsam nachdenken über Himmel, Reich Gottes, Heiliger Geist oder Kirche, je nachdem, an welchem Sonntag der Kindergottesdienst gefeiert wird.

Apostelgeschichte 1,1-14

Lukas stellt das Himmelfahrtsereignis in der Apostelgeschichte an den Anfang einer von Gott gegründeten Kirche. Die Himmelfahrt Jesu bildet eine Klammer zwischen Evangelium und Apostelgeschichte.
Lukas erzählt fünf Momente, die die Zuhörerenden mit hinein nehmen in die Anfänge der Kirche. Dabei kommt es unvermittelt zu Szenenwechseln, ähnlich wie bei einer Kameraeinstellung im Film. Folgen wir der Kamerafahrt des Lukas: In der ersten Szene sitzen die Jünger mit Jesus zusammen und essen miteinander. Die zweite Szene ereignet sich auf dem Ölberg. Ein Frage-und-Antwort Dialog zwischen Jesus und den Jüngern bereitet sie auf die Aufgabe in der Welt vor. Die Jünger sind nicht auf sich selbst gestellt. Gott wirkt durch den Geist. Das Wann und das Wo liegen dabei ganz in Gottes Hand. Mit diesen Abschiedsworten Jesu im Ohr ereignet sich die Himmelfahrt. Diese entzieht sich den Blicken, eine Wolke verbirgt sie. In der dritten Szene kommen Engel hinzu. Sie ordnen das Ereignis ein und lenken den Blick auf die Erde. „Starrt nicht in den Himmel, klagt nicht über das leibliche Fernsein Jesu, sondern denkt an euren Auftrag in der Welt.“ In der vierten Szene gehen die Jünger. Das Gehen ist schon die erste Etappe des Weges der Kirche. Mit dem Schauplatz auf dem Dach (5. Szene), als Rückzugsort für Schriftstudium, Diskussionen und Gebet, kehrt an dieser Stelle in der Erzählung Ruhe ein. Das Leben in Gemeinschaft und im Gebet sind zwei Kennzeichen der ersten Gemeinde. Im gemeinsamen Gebet werden sie eingestimmt und vorbereitet auf das Kommen des Geistes. Die Jünger und auch die Jüngerinnen und Jesu Familie warten darauf.

Christi Himmelfahrt

In diesem Gottesdienst richten wir einen Erzählort ein, ähnlich der Dachterrasse, auf die sich die Jüngerinnen und Jünger in Jerusalem zurückziehen, die Schrift studieren, diskutieren oder gemeinsam beten.
Wir nehmen die Kinder mit auf die „Kamerafahrt“ des Lukas. Die Kinder zeichnen mit Bleistift auf DIN A6-Karten kleine Szenen und entwickeln ein Storyboard. Gemeinsam betrachten wir die Szenen und entdecken den Blickwinkel der Kinder.
Das Frage-und-Antwort Gespräch der Jünger mit Jesus könnten wir mit den Kindern nachzeichnen. Welche Fragen kommen den Kindern in den Sinn? Gibt es Fragen, die die Jünger nicht gestellt haben?
Gott wirkt im Verborgenen. Die Wolke verbirgt und wir können nicht zusehen. Kennst du das? Erzähle, wenn du magst …
Als Ruhepunkt wird das Vaterunser gebetet, „Vater unser im Himmel, dein Reich komme, dein Wille geschehe“, hat heute einen ganz besonderen Klang.

Apostelgeschichte 1,15-26 i.A.

An dieser Stelle fügt Lukas eine Szene zwischen Himmelfahrt und Empfang des Geistes ein, um den Kern der Gemeinde zu markieren. Nachdem Judas aus dem Kreis der Apostel ausgeschieden ist, ist ein Platz im Kreis der 12 Apostel neu zu vergeben. Ihm ist der 12er Kreis wichtig, wie schon die Heilsgeschichte mit den 12 Stämmen Israels von Gott gewirkt ist, so geht der Weg der Kirche mit dem 12er Kreis der Apostel in die Endzeit. Die Gemeinde wächst! Lukas „spielt“ mit der Vollzahl der Endzeit und lässt die Gemeinde um 10×12 Menschen wachsen.
Petrus wird zum Sprecher des Apostelkreises und markiert seine besondere Stellung in den Anfängen der Urgemeinde. Die Gemeinde wählt per Los den Nachfolger des Judas aus zwei Kandidaten. Ein Gebet begleitet den Wahlvorgang. Das Los gilt rechtlich als von Gott gewirktes Verfahren, so dass Matthias als von Gott berufen gilt.

Die Nachwahl des Matthias

Die Geschichte regt an, über Entscheidungsprozesse nachzudenken: Wie treffen wir Entscheidungen in der Kirchengemeinde? Fragen wir unser Herz? Fragen wir nach Gottes Willen?
Gibt es eine Kinderlobby? Gibt es in deiner Kirche einen Kindergipfel?
Kinder können Kirche mitgestalten. Lasst Kinder zu Wort kommen. Was fehlt in der Gemeinde? Wen müssen wir fragen, um zum Ziel zu kommen? Es sind viele Dinge möglich: z.B. baut ein Insektenhotel, eine Bibelecke in der Kirche, eine Schaukel im Baum …

Apostelgeschichte 2,1-13

Nachdem der Apostelkreis vollständig ist, geht die Erzählung des Lukas weiter. Das Wochenfest als kleines Wallfahrtsfest bezeichnet den Zeitpunkt: Die Erntezeit beginnt. Die erste Szene erzählt davon, dass alle Jünger an einem Ort beieinander waren, als himmlische Zeichen das Haus erfüllten. Alle sichtbaren Zeichen deuten auf ein Ereignis, das von Gott gewirkt ist. Wind und Sturm sind geheimnisvolle Elemente, die eine Gotteserscheinung begleiten. Feuer gilt als Ausdruck der Nähe Gottes, wie schon beim brennenden Dornbusch. Feuerzungen lassen sich nieder. Gott lässt sich nieder und befähigt zum Lobpreis.
In der Erzählung beschreibt Lukas außerdem ein Hörwunder. Die mit Geist begabten Jünger sprechen in vielen Sprachen und fangen an zu predigen. Nicht alle verstehen das. Es folgt ein Szenenwechsel. Etliche regen sich auf und reagieren auf das, was sie sehen mit Staunen und Ratlosigkeit. Aus vielen Teilen der Welt werden die Menschen zusammengeführt und hören das Gotteslob. Sie stimmen ein in den Hymnus und singen dem Schöpfer. Nach der inneren Einkehr der Jüngerinnen und Jünger folgt mit Pfingsten die erste öffentliche Verkündigung nach der Himmelfahrt! Das Evangelium geht nun hinaus in die Welt!

Das Pfingstwunder

Gemeinsam essen, leben und beten – das sind die Kennzeichen der ersten Gemeinde. Das passiert auch im Kindergottesdienst.
Der Kindergottesdienst wird als Fest auf dem Kirchplatz gestaltet. Menschen auf dem Kirchplatz können hören, welche Geschichten von Gott erzählt werden und welche Lieder im Kindergottesdienst klingen. lm Sinne der ersten Gemeinde gibt es ein gemeinsames Essen, Spiele, Musik und eine Ausstellung von Bibelgeschichten. Ein gemeinsamer Austausch über himmlische Momente ganz in Gottes Nähe, verborgene Momente und Lieder, die Gott loben.
Im Vorfeld ist zu klären, welcher öffentlich zugängliche Platz sich eignet und wer welche Aufgaben übernehmen kann. Ein Fest kann Verkündigung sein!

[Bibelstelle]

[Thema]


Hintergrundinformationen

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Mit den Ereignissen von Himmelfahrt und Pfingsten haben Erwachsene ihre Schwierigkeiten, Kinder nicht unbedingt. In ihrer Vorstellung ist es leicht, einen Gott zu denken, der mit Geist wirkt, erst recht, wenn es so bildlich beschrieben ist mit Wolke, Wind und Feuer. Dabei kann gefährliches Feuer bei Kindern Ängste auslösen.
In der Lebenswelt der Kinder stehen Himmelfahrt und Pfingsten zunächst für schulfreie Zeiten.
Die Nachwahl eines Apostels ist für Kinder einleuchtend, denn es fehlt ja jemand. Schon ab der ersten Klasse werden Kinder mit dem Amt des Klassensprechers konfrontiert. Sie benennen Kandidaten und es kommt zu einer geheimen Wahl, wenn auch mit anderem Wahlverfahren.

Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten

Die Anfänge unserer Kirche sind bis heute mit dem Apostelkreis in Jerusalem verortet. Die Szenen, die Lukas in der Apostelgeschichte zeichnet, sind so lebendig und eindrücklich, dass der Weg der Apostel in Jerusalem im Vordergrund steht.
Die Nachwahl des Apostels Matthias öffnet den Blick auf Strukturen. Auch heute wird gewählt. Kirchenvorsteher*innen werden zwar nicht mehr gelost, aber auch diese Wahl wird im Gebet begleitet.
Mit Pfingsten bleibt es nicht bei der einen Gemeinde in Jerusalem. Das Evangelium wird hörbar in vielen Sprachen. Bis heute wird es verkündigt und die Bibel ist in vielen Sprachen übersetzt.
Stimmen wir mit den Kindern ein in den himmlischen Lobpreis und gehen unseren Weg. Wir sind nicht auf uns selbst gestellt, sondern vertrauen auf Gottes Wirken mit uns in der Welt!

Weiterführendes

KIMMIK PraxisGreenLine 14: Orgel und Kindergottesdienst.
Hg. Arbeitsbereich Kindergottesdienst im Michaeliskloster Hildesheim, Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der ev.-luth. Landeskirche Hannovers erhältlich im Onlineshop www.material-michaeliskloster.de
Kleine Kirchenforscher, Erkundungsspielräume für die Kleinsten
Hg. Arbeitsbereich Kindergottesdienst im Michaeliskloster Hildesheim, Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers erhältlich im Onlineshop www.material-michaeliskloster.de
KinderKathedrale – Erfahrungen – Grundlagen – Impulse
Hg. Arbeitsbereich Kindergottesdienst im Michaeliskloster Hildesheim, Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers erhältlich im Onlineshop www.material-michaeliskloster.de
In der Ev. Kirche in Baden sind Kinder zum „Kindergipfel“ eingeladen. Die Arbeitshilfe Wir sind die KiKidz erzählt den ersten Fall der KiKidz, bietet 5 Entwürfe für Kindergottesdienst, Kindergruppe/Kindertag, Kinderfreizeit; Kinderchor und Grundschule, ist voll mit über 20 erprobten Praxismaterialien für die Arbeit mit Kindern und ist erhältlich per Mail an: kikidz@ekiba.de

Vernetzung

Kinder sind Mitgestalter in der Kirche.
Die Einheit kann Anstoß sein, Kinder in der Gemeinde zu Wort kommen zu lassen.
In der Ev. Kirche in Baden sind Kinder beispielsweise zum „Kindergipfel“ eingeladen. Das Materialheft (siehe unten) zu diesem Kindergipfel eignet sich gut als Fundgrube für eigene Projekte.

Lieder

Praxishilfen

Kinderbücher:
Empfehlenswerte Kinderliteratur mit Gestaltungshinweisen findet sich im Eliport-Themenheft auf den Seiten 10 und 23.

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