Paulus trägt die gute Nachricht in die Welt

Paulus trägt die gute Nachricht in die Welt

Paulus begegnet dem auferstandenen Christus. Diese Begegnung verändert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch die junge Christusbewegung. Paulus trägt die gute Nachricht in die verschiedenen Regionen des römischen Reichs. Die Erfahrungen unterwegs schärfen seine Botschaft. Gottes Geist bewegt die Menschen. Sie lassen sich taufen und glauben an Jesus Christus. So entstehen die ersten christlichen Gemeinden.

04.06.2023 (Trinitatis)
Apostelgeschichte 9,1-19
Wie alles begann: Paulus begegnet Christus

11.06.2023 (1. Sonntag nach Trinitatis)
Apostelgeschichte 14,8-20
Götter oder Feinde: Paulus erlebt Begeisterung und Ablehnung

18.06.2023 (2. Sonntag nach Trinitatis)
Apostelgeschichte 16,9-15 mit Galater 3,26-29
Neue Wege: Paulus reist nach Europa

25.06.2023 (3. Sonntag nach Trinitatis)
1. Korinther 12,4-6+11-26
Ein Geist, viele Gaben: Was Paulus zu sagen hat

Die biblischen Texte

[evtl. Einleitendes zu allen Bibeltexten]

Paulos (latinisiert Paulus) war ein Jude mit römischen Bürgerrechten aus dem kleinasiatischen Tarsos, der neben dem griechischen Namen auch einen hebräischen Namen trug: Schaul (latinisiert Saulus). Diese doppelte Namensgebung war damals üblich. Je nachdem, in welcher Sprache er sich verständigte, benutzte er den jüdischen oder griechischen Namen. Eine Änderung seines Namens von Saulus in Paulus nach dem Erlebnis bei Damaskus gab es demnach nicht. Dennoch ist die schicksalhafte Begegnung des Paulus mit dem auferstandenen Christus vor den Toren der Stadt Damaskus der entscheidende Wendepunkt in seinem Leben. Der Apostel schildert dieses einschneidende Erlebnis selbst im Galaterbrief (Gal 1,10-24). Die Begegnung mit Jesus macht aus dem Christenverfolger einen engagierten Missionar. Lukas erwähnt Paulus in der Apostelgeschichte zwar in Kapitel 9 nicht zum ersten Mal, rückt ihn aber im weiteren Verlauf der Erzählungen immer häufiger in den Mittelpunkt des Geschehens. Nach der Begegnung mit Christus markieren die Heilung von der Erblindung und die Taufe Entwicklungsschritte des Paulus vom Verfolger des Christentums zum Apostel.

Paulus tritt zunächst als Mitarbeiter von Barnabas auf, der ein bedeutender Prediger der Urgemeinde ist und der Paulus als Lehrer nach Antiochia holt. Dort lebten bereits viele Christen, unter ihnen auch viele ehemalige Heiden. Als Abgesandte der antiochenischen Gemeinde gehen Paulus und Barnabas auf Missionsreise in nahe gelegene Gebiete des kleinasiatischen Raums. In Lystra heilt Paulus einen Gelähmten. Weil die Fähigkeit zu heilen den Göttern zugeschrieben wird, werden Paulus und Barnabas von den Umstehenden zu Göttern erklärt. Paulus weist das zurück und macht deutlich, dass es nur einen Gott gibt, den Schöpfer allen Lebens, der unter Juden und Heiden wirkt. Die euphorischen Reaktionen aus der Menge rufen allerdings auch Misstrauen und Anfeindungen hervor. Sie gipfeln in einer Steinigung, die Paulus allerdings überlebt.

Der Übergang der Mission nach Europa wird nicht als langfristiger Plan dargestellt, sondern geht laut der Apostelgeschichte des Lukas auf eine Vision zurück. In der Nacht sieht Paulus einen makedonischen Mann und hört dessen Worte: „Komm herüber nach Makedonien und hilf uns!“ Paulus interpretiert dies als Beauftragung zur Mission in Europa. Über Samothrake und Neapolis kommt er nach Philippi.
Paulus überwindet auf seinen Missionsreisen verschiedene gesellschaftliche Schranken. Im Galaterbrief erläutert er, dass Status, Geschlecht und Herkunft für Christen keine Rolle spielen. In der Apostelgeschichte wird dies am Umgang mit der Kauffrau Lydia deutlich, die sich der Predigt des Paulus öffnet. Sie stand zuvor der Synagoge nahe, war also eine sogenannte „Gottesfürchtige“. Die erste Person auf europäischen Boden, die sich taufen lässt, ist eine Frau, die Paulus zunächst nötigen muss, überhaupt in ihr Haus zu kommen.

In den Korintherbriefen haben wir Originalzeugnisse des Mannes, von dem in der Apostelgeschichte die Rede ist. An die Gemeinde in Korinth, die Paulus selbst gegründet hat, schreibt er mehrere Briefe, um Anfragen zu aktuellen Streitfragen zu beantworten. Dabei kommt er auch auf übergreifende theologische Fragen zu sprechen. Im 12. Kapitel des 1. Korintherbriefs behandelt er das Thema „Christliche Gemeinde“. Paulus spricht davon, dass Gottes Geist verschiedene Gaben gibt, die in der Gemeinde gleichermaßen benötigt werden. Zur Erläuterung vergleicht er die Gemeinde mit einem menschlichen Körper, dessen Kopf Christus ist. Die verschiedenen Menschen mit ihren unterschiedlichen Gaben entsprechen den verschiedenen Körperteilen, die unterschiedliche Funktionen haben, aber alle für den Körper von Bedeutung sind und ohne einander nicht denkbar sind.

Lukas beschreibt in der Apostelgeschichte die Verbreitung des Christentums von Jerusalem bis nach Rom. Den Lesern wird deutlich gemacht, dass es alles andere als selbstverständlich ist, dass der Apostel Paulus dorthin gelangt. Es geschieht vielmehr durch das Wirken Gottes. Paulus war verhaftet worden, konnte sich aber auf sein römisches Bürgerrecht und auf den Kaiser berufen. Folglich wird er mit einem Gefangenentransport auf eine Seereise nach Italien geschickt, obwohl diese Überfahrt für die Jahreszeit bereits zu gefährlich ist. Lukas beschreibt, wie das Schiff in Seenot gerät. Alle Reisenden überleben und werden von den Einwohnern der Insel Malta freundlich aufgenommen. Nach einer längeren Unterbrechung wird die Reise nach Rom fortgesetzt. Auch dort wird Paulus von Christen freundlich aufgenommen.

Entfaltung

Die Aufmerksamkeit der Kinder wird auf verschiedene Körperteile gerichtet: Sie werden betrachtet, betastet, bewegt. Was kann ich mit diesem Körperteil machen? Was könnte ich nicht, wenn ich es nicht hätte? Auf Plakaten mit den aufgemalten Körperteilen werden die Ergebnisse gesammelt. Welche Körperteile müssen zusammenarbeiten, wenn ich ein Lied singen oder einen Ball fangen will? Sind Kinder mit einem Handicap dabei, muss besonders sensibel mit dem Thema umgegangen werden.
Anschließend wird der Körper z.B. mit einer Fußballmannschaft verglichen. Auch hier sind verschiedene Gaben gefragt. Sie werden benannt.

Danach tritt Paulus auf. Er liest aus seinem Brief vor und vergleicht die Gemeinde mit einem Körper. Die Kinder überlegen, was für Gaben in einer Kirchengemeinde gebraucht werden. Sie visualisieren dies auf einem Plakat, auf dem ein menschlichen Umriss aufgemalt wird. Dazu kann sich ein Kind oder Mitarbeitender auf eine Packpapierrolle legen. Die Figur wird mit den Ergebnissen des Gesprächs beschriftet.

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Hintergrundinformationen

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Kinder lieben Abenteuergeschichten. Berichte von gefährlichen Reisen in fremde Länder faszinieren sie. Die Apostelgeschichte beschreibt unter anderem, welche Abenteuer der Apostel Paulus bestehen musste, um die Botschaft von Jesus Christus zu den Menschen zu bringen. Die Erzählungen beschreiben, was jemand tun und was er unter Umständen aushalten muss, wenn er sein Ziel erreichen will. Kinder erleben auch in ihrer Lebenswelt, dass sie manchmal Umwege gehen müssen, um ans Ziel zu kommen, dass sie Anfeindungen ausgesetzt sind und dass man gemeinsam stärker ist. Manchmal erleben sie auch schicksalhafte Wendepunkte in ihrem Leben

Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten

Wie kann die spannende Reisegeschichte mit den komplexen und evtl. fremden Glaubensinhalten, die in der Apostelgeschichte und in den Briefen des Paulus vermittelt werden, so kombiniert werden, dass nicht nur eine Abenteuergeschichte übrigbleibt oder ein theologischer Vortrag über Juden und Heiden im ersten Jahrhundert? Die Reiseerlebnisse bilden in fünf Etappen die Leitlinie für diese Einheit. Anhand der Erlebnisse des Paulus auf seinen Reisen werden seine Glaubensentscheidungen sichtbar. Seine Geschichte ist eine Geschichte mit Gott, der ihn auf seinem Weg begleitet und ihm durch das Wirken seines Geistes ermöglicht, die gute Nachricht in die Welt zu tragen. Eine Visualisierung durch eine Landkarte legt sich nahe. Für kleinere Kinder werden Landkarten aber erst durch zusätzliche Symbole ausdrucksstark. Durch die Verknüpfung der Erzählungen mit Symbolen und Farben werden Geschichten und Karten gleichermaßen begreifbarer.

Weiterführendes

Vernetzung

Sommerfeste oder öffentliche Wanderungen könnten mit einer Tauferinnerung an einem Bach oder Gewässer verbunden werden. Ausgehend von der Taufe der Lydia kann davon berichtet werden, wie Paulus die gute Nachricht in die Welt trug.
Das Plakat mit den Gaben der Kirchengemeinde (siehe unter Punkt 5) kann Erwachsenen zur Ergänzung und Inspiration zur Verfügung gestellt werden und als Diskussionsgrundlage dienen.

Lieder

  • Strahlen brechen viele (EG 268)
  • We are one in the spirit (EGplus 84)
  • Saulus-Paulus-Lied in: (E. Bücken, M. Ehrhardt, R. Horn u.a. (Hrsg.):
  • Bibelhits. 100 Kinderlieder zum Alten und neuen Testament. Lippstadt: KONTAKTE Musikverlag 2003, Nr. 97
  • Hallelu, Hallelu … in verschiedenen Sprachen (LHE 39; KuS 226)
  • Das Wort von Gott geht um die Welt (LH1 30)

Praxishilfen

  • Kindgerechte Informationen zum Römischen Reich finden sich z. B. unter: www.kinderzeitmaschine.de
  • Landkarten zum Ausmalen und Gestalten z. B. https://malvorlagen-seite.de/landkarten-ausmalen-gestalten

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