Hiob – Die große Frage
„Warum? fragt Hiob, „warum ist mir ein solches Unglück geschehen?“ Das ist seine große Frage. Zu allen Zeiten ist sie aktuell und eine ständige Anfrage an Gott.
Trotz aller Rückschläge und gegen viele Ratschläge hält Hiob an Gott fest – ohne eine Antwort gefunden zu haben. Das ist seine große Stärke. Dann antwortet Gott. Ob uns seine Antwort zufrieden stellt?
12.11.2017 (Drittletzer Sonntag des Kirchenjahres )
Hiob 1,1-5.13-22
Das große Unglück und Hiobs Glaube
19.11.2017 (Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres)
Hiob 2,7-13; 3 i.A.
Noch ein Unglück und Hiobs Klage
26.11.2017 (Ewigkeitssonntag)
Hiob 38 – 42 i.A.
Gottes Antwort und Hiobs Glück
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Auch wenn wir davon ausgehen können, dass die meisten Kinder des Kindergottesdienstes bisher von vergleichbaren Schicksalsschlägen verschont geblieben sind, so wissen sie doch von großen Unglücken und Katastrophen in unserer Welt. Und sie fragen – wenn nicht jetzt, dann in ein paar Jahren – nach Gottes Gerechtigkeit.
Die große Frage nach dem Warum stellen alle Menschen und sie gehört auch zum Glauben von Kindern. Theologisches Denken reift in der Auseinandersetzung mit dieser Frage. Je eher wir ihr begegnen, umso besser.
Es ist Kindern vertraut, auf Warum-Fragen die Antwort „Das verstehst du nicht“ zu erhalten.
Diese Antwort kann den Ärger verstärken, sie kann aber auch etwas Entlastendes haben. Ich brauche die Antwort nicht zu wissen.
Hinter manchen dieser Antworten der Erwachsenen steht auch eigene Unsicherheit.
Dass wir Gott auch bei großen Katastrophen noch loben können, ist ein ungewohnter Zug für Kinder – und für uns auch. Dass man Gott anklagen und mit ihm zanken kann, gehört zur Sprachfähigkeit des Glaubens dazu. Gerade in der Klage bieten sich Ausdrucksmöglichkeiten für Gefühle wie Wut und Trauer, die nicht mehr unterdrückt werden müssen. Die Kommunikation mit Gott muss angesichts der großen Frage nicht abbrechen.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Für die Erzählungen im Gottesdienst muss nicht jeder Vers berücksichtigt werden. Manchmal können ganze Kapitel in einem Satz zusammengefasst sein, z.B. kann Hiob 3 als ein „Und Hiob begann eine große Klage und weinte über sein Schicksal“ zusammen gefasst werden.
Wir können den Kindern keine abschließende Antwort auf die große Frage geben, genauso wenig aber diese Frage unterdrücken. Sie hält den Kommunikationsprozess mit Gott im Grundvertrauen auf Gottes Schöpfungsverheißung offen.
Weiterführendes
Vernetzung
Vielleicht gelingt in einem Kindergottesdienst eine Einladung und Begegnung mit alten Menschen, die im Leben an Gott festgehalten haben, trotz Kriegen und vielen schrecklichen Erfahrungen.
Lieder
- Freunde, dass der Mandelzweig (Thuma Mina 249, LHE 268, LJ 518)
- Der Herr ist mein Hirte (EG Nordelbien 579)
- Manchmal kennen wir Gottes Willen (ML B12, LJ 592)
- Siehst du unsre Angst und Not (MKL 2, 98)
- Noch ehe die Sonne am Himmel stand (MKL 2, 87; Neues Gotteslob 434)
- Aus der Tiefe rufe ich zu dir (LHE 215, LJ 359)
Praxishilfen
- Jochem Westhof (Hrsg), Familienkirche tut gut, Gütersloh 2010, darin ab Seite 105 „Bei Gott festhalten – die Geschichte von Hiob“