Ich erzähl dir was von Gott
Das Bild vom „lieben“ Gott ist weit verbreitet. Aber können wir uns Gott auch zornig vorstellen? Oder wankelmütig? Wir beschreiben Gottes Größe und Stärke – aber können wir uns vorstellen, dass Gott Reue kennt? Oder sich ändert? Können wir uns Gott mit Gefühlen vorstellen?
Die Geschichten in dieser Einheit erzählen von verschiedenen Seiten Gottes. Sie erzählen davon, dass Gott sich nicht festlegen lässt. Und manchmal zeigt er sich den Menschen ganz überraschend von einer anderen, neuen Seite.
16.06.2019 (Tag der Heiligen Dreifaltigkeit: Trinitatis)
2. Mose 32,7-14
Gott ist wütend und mitleidig
23.06.2019 (1. Sonntag nach Trinitatis)
1. Könige 19,8-15
Gott ist sanftmütig und einfühlsam
30.06.2019 (2. Sonntag nach Trinitatis)
Lukas 15,11-32
Gott ist großzügig und fröhlich
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Kinder kennen sich aus mit lauten und leisen Gefühlen, mit Zorneswut und auch mit Freude. Beides kann bei ihnen auch ganz nahe beieinanderliegen. Gerade noch sind sie total sauer auf einen Freund, und im nächsten Moment spielen sie wieder begeistert mit ihm. Diese intensive Gefühlswelt übertragen sie auch auf ihre Umgebung. Von daher fällt es Kindern im Vergleich zu Erwachsenen leichter, sich vorzustellen, dass auch Gott Gefühle hat, zornig oder wütend sein kann, oder sich mal so richtig über etwas freut und sich durch gutes Zureden umstimmen lässt.
Im Laufe der Zeit verändert sich das Gottesverständnis. Häufig entsteht eine größere Distanz in der Beziehung zu Gott, der erhaben und entfernt über den Dingen thront. Diese Einheit kann Kinder und Erwachsenen deshalb für ein weites Gottesbild öffnen: Gott lässt sich berühren. Er tritt in Beziehung zu den Menschen, am deutlichsten in Jesus Christus. Gerade dieses menschliche Angesicht Gottes gehört zu den wesentlichen Seiten des christlichen Glaubens.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
In dieser Einheit wird Gott nicht in Bildern beschrieben, sondern wir begegnen Gott in konkreten Handlungszusammenhängen. Die Texte erzählen von Gott, der Gefühle kennt; der wütend und zornig ist und der sich dann doch umstimmen lässt und Mitleid hat. Sie erzählen von Gott, der liebevoll und fröhlich sein kann. Sie erzählen von Gott, der sich einfühlsam zeigt und viel Geduld im Umgang mit menschlichen Gefühlen aufbringt.
Als Einstieg in diese Einheit bietet es sich an, sich als Mitarbeitende Zeit zu nehmen, über das eigene Gottesbild nachzudenken und sich im Team darüber auszutauschen. Leitfragen können sein: Können wir uns einen Gott mit Gefühlen vorstellen? Kann und darf Gott zornig sein? Kann er seine Meinung ändern? Kann Gott etwas bereuen?
Der Titel „Ich erzähl dir was von Gott“ ist ein Hinweis darauf, dass es außer diesen Geschichten noch viele andere gibt, die einladen, noch mehr von Gott zu erfahren.
Weiterführendes
Vernetzung
Ein Gesprächsabend zu Gottesbildern kann den Gottes-Blick auch der Erwachsenen bereichern.
Ebenso bietet sich eine Predigtreihe zu diesen Texten an.
Lieder
- Das Lied von den Gefühlen (LH2, 241, Horn, Reinhard (u.a.), KlassenHits – Das Original, Nr. 64)
- Herr, ich werfe meine Freude (KuS 561, LHE 436)
- Heute feiern wir ein Fest (LH2, 230)
- Lasst uns feiern, lasst uns lachen (KG 208, LH2, 237)
- Man kann hören, was andre sagen (LH2, 279)
- Mit offenen Armen (LH1, 24)
- Wenn du glücklich bist (KKL 153, MKL1, 141)
Praxishilfen
Zu 1. Könige 19, 8-15:
- Gott ist wie ein sanfter Wind, in: Arbeitsstelle für Kindergottesdienst in Kurhessen-Waldeck, Wir sehen uns wieder in 4 Wochen (Teil 6), Bezug unter www.arbeitsstelle-kindergottesdienst.de/
- Steh auf und iss, in: Jochem Westhof, Familienkirche ist lebendig, Gütersloh, 2014, S. 132
Zu Lukas 15,11-32:
- Mit offenen Armen, Arbeitshilfe für regionale Kinderkirchentage, KIMMIK 37, Arbeitsstelle Kindergottesdienst am Michaeliskloster Hildesheim
- Ganz umsonst, in: Jochem Westhof, Familienkirche macht Spaß, Gütersloh 2006, S. 56-59