„Gesegnetes neues Jahr“

„Gesegnetes neues Jahr“

Ein neues Jahr liegt vor uns. Wir wünschen uns gegenseitig ein gesegnetes neues Jahr und hoffen, dass wir behütet und wohl behalten durch die Zeit gehen können. Mit solchen guten Wünschen verbindet sich die Sehnsucht, dass sie auch in Erfüllung gehen und sich Segensreiches ereignet. Da tut es gut, zu hören: Gott sendet einen Engel vor uns her, der uns behütet und uns an den Ort bringt, den er für uns bestimmt hat. Davon zu hören, wie sich die Hoffnungen und Sehnsüchte von Simeon und Hanna erfüllt haben, ermutigt zu beharrlichem Vertrauen.

01.01.2023 (Neujahrstag)

  1. Mose 23,20-21
    Der Engel Gottes behütet dich

08.01.2023 (1. Sonntag nach Epiphanias)
Lukas 2,22-40
Große Hoffnungen erfüllen sich

Die biblischen Texte

[evtl. Einleitendes zu allen Bibeltexten]

Ein großes Wort – herausgenommen aus einem großen Zusammenhang!
Das 2. Buch Mose, auch Exodus genannt, berichtet vom Schicksal der Israeliten in Ägypten, dem Auszug aus der Sklaverei und der Wanderung durch die Wüste. Dabei ist weniger wichtig, ob nun Gesamtisrael geflohen ist, was eher unwahrscheinlich ist, oder ein Volksstamm, der sich dann mit anderen Volksstämmen in der Wüste getroffen hat. Wichtig ist eher die Weitergabe der Erfahrungen, die alle miteinander teilen: da ist ein Gott, der sie aus Bedrückung herausgeführt hat, der sich ihnen offenbart und der nun mit der Weitergabe der Zehn Gebote und weiterer Regeln einen Bund mit ihnen eingeht. Dieser Gott wird immer da sein, wo sein Volk ihn braucht und er wird sie in ein für sie neues Land und eine neue Zeit führen.
Und für diesen Weg verspricht Gott nun die Begleitung durch einen Engel, dem als Gesandten Gottes die Aufgabe übertragen wurde, das Volk zu behüten und zu führen. Der Engel Gottes, und damit Gott selbst, gibt also die Richtung an, indem er vorausgeht.
Dass diese Begleitung keine Garantieerklärung für einen unbeschwerten Weg ohne Hindernisse ist, wird schon im nächsten Satz (V. 21) klargestellt: nur wer sich an die Weisungen Gottes hält, kann mit Rettung und Führung rechnen.
Sowohl im Hebräischen wie auch im Deutschen stammen die Verben vom gleichen Wortstamm ab: schemar – behüten – auf der Hut sein. So ergibt sich nun ein schönes Wortspiel: das Volk muss auf der Hut sein, sich an diese Anweisungen zum Leben zu halten – dann werden sie be-hüt-et ihren Weg gehen können und gut an dem Ziel ankommen, das Gott für sie ausgesucht hat.

Wie es zum jüdischen Leben gehört, geht Maria 40 Tage nach der Geburt zum Reinigungsritual. Begleitet wird sie von Josef, der seinen erstgeborenen Sohn zur Darstellung in den Tempel bringt.

Im Tempel kommt es zu verheißungsvollen Begegnungen, in denen zwei sehr alte Menschen erleben dürfen, dass sich ihre Sehnsüchte und Hoffnungen erfüllen.
Da ist als erstes Simeon. Er wird als gottesfürchtiger Mann beschrieben, der sehnsüchtig auf den in den Schriften angekündigten Messias, den Trost der Welt wartet. Er vertraut darauf, dass das, was ihm der Geist wie eine Ankündigung gegeben hat, in Erfüllung gehen und er vor seinem Tod den Erwarteten sehen wird. Als Simeon vom Geist geleitet in den Tempel geht und das Kind sieht, erkennt er mit prophetischem Blick sofort: hier erfüllen sich alle seine Sehnsüchte und Hoffnungen. Was sein Name (Simeon = „Gott hat gehört“) verspricht, wird wahr.
Wie sich in seinen Aussagen gegenüber Maria zeigt, sieht Simeon auch, dass das Kommen des Heilandes die Menschen seines Volkes vor Entscheidungen stellen wird und Widerspruch finden wird.
Als zweites erlebt Hanna die Erfüllung ihrer Hoffnungen. Sie wird als Prophetin beschrieben, ein Titel, der in der jüdischen Tradition nur wenigen Frauen zugeschrieben wird. Sie gilt als heilige Witwe, die fastend und betend ihre Zeit im Tempel verbringt und auf Gott und sein erlösendes, rettendes Eingreifen wartet. Auch Hanna erkennt in dem Kind den Messias, das Heil der Welt. Auch sie erfährt, dass die Bedeutung ihres Namens in Erfüllung geht (Hanna = Gott ist gnädig): Gott ist gnädig und stillt ihre Sehnsucht nach dem Retter. Simeon und Hanna erleben, dass ihre Sehnsucht nach dem Heiland in Erfüllung geht.
Die Verheißung der Rettung geht nun aber über das Schicksal der beiden Personen hinaus. Gottes Fülle fürs Leben und sein Heil ist für alle bestimmt.

Entfaltung

Große Hoffnungen erfüllen sich – Lukas 2, 22-40
Zum Einstieg wird über Zukunftswünsche und Erwartungen für das neue Jahr gesprochen. Dabei wird das Weintraubenessen (s. unter Punkt 4) erklärt und selbst durchgeführt.
Impulsfragen dazu können sein:
Was wünschen wir uns für das neue Jahr?
Und was brauchen wir wirklich?
Was braucht die Welt?
Lukas 2,22-40 wird erzählt mit dem Schwerpunkt auf Simeon und Hanna, die große Hoffnungen hatten.
Daran schließen sich gemeinsame Aktionen an:
Simeon erkennt den Heiland, das Licht für die Welt: Wunderkerzen als Zeichen für Glück und Licht im neuen Jahr werden entzündet.
Hanna erfährt, dass mit Jesus Gott sein Heil und Fülle in die Welt bringt: Honigäpfel und Honigbrot werden gemeinsam gegessen als Zeichen für ein gutes, süßes Jahr.

2. Mose 23,20-21

Ein großes Wort – herausgenommen aus einem großen Zusammenhang!
Das 2. Buch Mose, auch Exodus genannt, berichtet vom Schicksal der Israeliten in Ägypten, dem Auszug aus der Sklaverei und der Wanderung durch die Wüste. Dabei ist weniger wichtig, ob nun Gesamtisrael geflohen ist, was eher unwahrscheinlich ist, oder ein Volksstamm, der sich dann mit anderen Volksstämmen in der Wüste getroffen hat. Wichtig ist eher die Weitergabe der Erfahrungen, die alle miteinander teilen: da ist ein Gott, der sie aus Bedrückung herausgeführt hat, der sich ihnen offenbart und der nun mit der Weitergabe der Zehn Gebote und weiterer Regeln einen Bund mit ihnen eingeht. Dieser Gott wird immer da sein, wo sein Volk ihn braucht und er wird sie in ein für sie neues Land und eine neue Zeit führen.
Und für diesen Weg verspricht Gott nun die Begleitung durch einen Engel, dem als Gesandten Gottes die Aufgabe übertragen wurde, das Volk zu behüten und zu führen. Der Engel Gottes, und damit Gott selbst, gibt also die Richtung an, indem er vorausgeht.
Dass diese Begleitung keine Garantieerklärung für einen unbeschwerten Weg ohne Hindernisse ist, wird schon im nächsten Satz (V. 21) klargestellt: nur wer sich an die Weisungen Gottes hält, kann mit Rettung und Führung rechnen.
Sowohl im Hebräischen wie auch im Deutschen stammen die Verben vom gleichen Wortstamm ab: schemar – behüten – auf der Hut sein. So ergibt sich nun ein schönes Wortspiel: das Volk muss auf der Hut sein, sich an diese Anweisungen zum Leben zu halten – dann werden sie be-hüt-et ihren Weg gehen können und gut an dem Ziel ankommen, das Gott für sie ausgesucht hat.

Der Engel Gottes behütet dich

Einstiegsfragen:
Wie geht es euch, wenn ihr neue, unbekannte Wege gehen müsst?
Was wünscht ihr euch dafür?
Was kann helfen für den unbekannten Weg?
Die Erzählung nimmt Bezug auf den Weg Israels durch die Wüste. Dabei wird ausgeführt, dass Gott dem Volk als Hilfe seine Anweisungen zum Leben gibt und ihnen seinen Engel als Begleitung verspricht. Der behütet die Menschen, wenn sie diese Weisungen Gottes hüten.
Anschließend werden Hüte gebastelt. Die Hüte werden beschriftet mit der Zusage Gottes vorne drauf: „Ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte und dich an den Ort bringe, den ich für dich bestimmt habe.“ Auf der Rückseite steht: „Hüte dich!“.

Lukas 2,22-40

Wie es zum jüdischen Leben gehört, geht Maria 40 Tage nach der Geburt zum Reinigungsritual. Begleitet wird sie von Josef, der seinen erstgeborenen Sohn zur Darstellung in den Tempel bringt.

Im Tempel kommt es zu verheißungsvollen Begegnungen, in denen zwei sehr alte Menschen erleben dürfen, dass sich ihre Sehnsüchte und Hoffnungen erfüllen.
Da ist als erstes Simeon. Er wird als gottesfürchtiger Mann beschrieben, der sehnsüchtig auf den in den Schriften angekündigten Messias, den Trost der Welt wartet. Er vertraut darauf, dass das, was ihm der Geist wie eine Ankündigung gegeben hat, in Erfüllung gehen und er vor seinem Tod den Erwarteten sehen wird. Als Simeon vom Geist geleitet in den Tempel geht und das Kind sieht, erkennt er mit prophetischem Blick sofort: hier erfüllen sich alle seine Sehnsüchte und Hoffnungen. Was sein Name (Simeon = „Gott hat gehört“) verspricht, wird wahr.
Wie sich in seinen Aussagen gegenüber Maria zeigt, sieht Simeon auch, dass das Kommen des Heilandes die Menschen seines Volkes vor Entscheidungen stellen wird und Widerspruch finden wird.
Als zweites erlebt Hanna die Erfüllung ihrer Hoffnungen. Sie wird als Prophetin beschrieben, ein Titel, der in der jüdischen Tradition nur wenigen Frauen zugeschrieben wird. Sie gilt als heilige Witwe, die fastend und betend ihre Zeit im Tempel verbringt und auf Gott und sein erlösendes, rettendes Eingreifen wartet. Auch Hanna erkennt in dem Kind den Messias, das Heil der Welt. Auch sie erfährt, dass die Bedeutung ihres Namens in Erfüllung geht (Hanna = Gott ist gnädig): Gott ist gnädig und stillt ihre Sehnsucht nach dem Retter. Simeon und Hanna erleben, dass ihre Sehnsucht nach dem Heiland in Erfüllung geht.
Die Verheißung der Rettung geht nun aber über das Schicksal der beiden Personen hinaus. Gottes Fülle fürs Leben und sein Heil ist für alle bestimmt.

Große Hoffnungen erfüllen sich

Zu Beginn bekommt jedes Kind entsprechend des spanischen Brauches 12 Weintrauben zu essen und überlegt sich dabei, was es sich für das neue Jahr wünscht.
Anschließend wird über Wünsche und Erwartungen gesprochen. Impulsfragen können sein:
Wie fühlt es sich an, wenn ihr etwas ganz sehnsüchtig erwartet, wenn sich etwas unbedingt erfüllen soll? Wie ist es, wenn sich ein Wunsch nicht erfüllt?
Anschließend wird von Simeon und Hanna als zwei Menschen, die ganz sehnsüchtig auf die Erfüllung ihrer Sehnsüchte und Hoffnungen gewartet haben, erzählt. Ihnen ist ein Licht aufgegangen, als sie Jesus erblickten.
Lied: Mir ist ein Licht aufgegangen
Danach wird eine Jahreskerze oder eine Lichtertüte gestaltet, die das ganze Jahr an Gottes Begleitung erinnern kann.
Zum Abschluss gibt jeweils ein Kind dem nächsten eine Kerze/Lichtertüte mit dem Segenspruch:
Gott segne dich im neuen Jahr.
Er schenke dir Heil aus seiner Fülle.
Er bringe sein Licht in jeden deiner Tage.


Weiterführendes

Vernetzung

Es kann eine Neujahrswanderung für die Gemeinde gestaltet werden.
Auf dieser Wanderung wird an verschiedenen Orten eine Pause eingelegt, ein Text gelesen und/oder eine Erklärung zu einem der Neujahrsbräuche, die dann auch ausgeübt werden.

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Für Erwachsene ist der Jahreswechsel mit großen Gefühlen verbunden: Die meisten sehen zurück auf das, was war. Sie sehen nach vorne auf das, was vermutlich kommen wird. Sie nehmen gute Vorsätze mit. Viele wünschen sich, behütet und begleitet in und durch die neue Zeit zu gehen. Das Warten auf den Messias spielt dabei kaum keine Rolle
Kinder haben ein anderes Zeitempfinden. Für sie spielt der Jahreswechsel erst einmal nicht die große Rolle. Aber sie lassen sich anstecken von den Stimmungen der Erwachsenen. Auch sie haben Pläne für das neue Jahr oder Angst vor anstehenden Veränderungen. Unterwegs begleitet zu werden, ist den meisten Kindern vertraut.
Mit dem Jahreswechsel verbundene Bräuche faszinieren viele Kinder. Viele mögen Blei- bzw. Wachsgießen, Feuerwerk und Wunderkerzen, die wie kleine Sterne sprühen. Bräuche aus anderen Ländern und Religionen werden ihnen eher unbekannt sein.

Lieder

Ausgang und Eingang (EG 175)
Lieber Gott, schick uns deine Engel (KuS 194, KG 115)
Mir ist ein Licht aufgegangen (KuS 156, LJ 410)
Sei behütet auf deinen Wegen (LH 56, LHE 79)
Siehe, ich sende einen Engel vor dir her (LH 248)
Immer und überall (Vom Anfang bis zum Ende) (KuS 196, KKL 88)

Praxishilfen

Legende vom Engel an der Pforte zum neuen Jahr, in: Jan von Lingen/Peter Büttner (Hg.): Himmel und Erde. Andachten im Jahreskreis. gemeinsam gottesdienst gestalten (ggg), Band 10, EVA: Leipzig 2009
Brigitte Zywitz: Achtung Gottes Engel! In: Gesamtverband für Kindergottesdienst (Hrsg.): Plan für den Kindergottesdienst 2018-20, S. 211-216.

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