Glaube, Liebe, Hoffnung Gottes Geschenke entdecken

Glaube, Liebe, Hoffnung Gottes Geschenke entdecken

Gott schenkt uns Glaube, Liebe und Hoffnung. Diese gehören zusammen. Diese Geschenke Gottes sind unvergänglich. Das Geheimnis des Glaubens besteht darin, Gottes lebensspendender Kraft zu vertrauen. Gott ist bei den Schwachen. Mit ihnen baut er seine Gemeinde. Die Gewissheit der Liebe Gottes zu uns Menschen und die sich daraus ergebende Liebe zu unseren Mitmenschen sind das Wichtigste. Die Hoffnung auf ein neues „himmlisches“ Leben feiern wir gemeinsam als Christen am Ewigkeitssonntag.

07.11.2021 (Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres)

  1. Korinther 1,26-2,5
    Geheimnis des Glaubens

14.11.2021 (Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres)

  1. Korinther 13
    Gewissheit der Liebe

21.11.2021 (Ewigkeitssonntag)

  1. Korinther 15,35-44a
    Gemeinschaft der Hoffnung

Die biblischen Texte

[evtl. Einleitendes zu allen Bibeltexten]

Paulus hatte die Gemeinde in Korinth gegründet. Menschen unterschiedlicher Herkunft und aus allen sozialen Schichten sind durch seine Verkündigung der Auferstehung Jesu zum Glauben an Gott gekommen. Doch schon nach wenigen Jahren gab es in der Gemeinde Meinungsverschiedenheiten und Spaltungen. Es wurde über Gott philosophiert. Die Griechen nahmen Anstoß am Kreuz. Ein „schwacher“ Gott war für sie unvorstellbar. Und die Judenchristen hofften auf Gottes Beistand, indem sie die Gesetze und Gebote einhielten. Darauf reagierte Paulus. Glaube ist durch Gott vom Heiligen Geist gewirkt und keine menschliche Leistung. Wir müssen uns nicht beweisen. Wir dürfen vertrauen, lieben und hoffen. Das ist die Botschaft des Paulus vom Kreuz: Gott ist auf der Seite der Schwachen.
Gottes Maßstäbe sind anders als die der Menschen. Nicht der Starke gewinnt. Das Geheimnis des Glaubens ist, darauf zu vertrauen, dass Gott das Schwache aufrichtet und den Tod überwindet.

Meinungsverschiedenheiten, Demütigung der Schwachen und Ungebildeten, Verletzungen und Besserwisserei bestimmten das Zusammenleben in der korinthischen Gemeinde. Dagegen wendet sich Paulus mit seinem Hohelied der Liebe. Gott nimmt jeden so an, wie er ist. Das zu glauben, ist eine Voraussetzung, um Liebe weitergeben zu können. Paulus möchte, dass sich die Christen in Korinth liebevoll und voller Akzeptanz begegnen. Dass sie sich mit ihren Gaben gegenseitig bereichern, keinen Menschen ausgrenzen und auf Augenhöhe diskutieren. Dazu brauchen sie die Liebe Gottes und die Liebe zum Nächsten, denn die Liebe ist für Paulus das Wichtigste. Er weiß, dass es auch Zeiten ohne Hoffnung und voller Zweifel gibt. Gottes Liebe scheint dann fern und verschwommen wie in einem trüben Spiegel. Auch wenn sie jetzt nur stückweise erfahrbar wird, ist sie immer und überall da.

Paulus schreibt über die leibliche Auferstehung der Toten. In der korinthischen Gemeinde gibt es Zweifler, die sich das nicht vorstellen können. Paulus beschreibt in mehreren Bildern, wie er sich die Auferstehung, das neue Leben, vorstellt.
Die Pflanze bleibt auf dem Weg vom Samenkorn zur erwachsenen Pflanze dieselbe, wenn sie auch ihre Gestalt vollkommen ändert. Daraus schließt Paulus, dass auch der Mensch in seiner Individualität erhalten bleibt. Paulus beschreibt die himmlischen Körper mit den drei Wörtern „unverweslich“, „Herrlichkeit“ und „Kraft“. Diese Wörter stellt er den drei negativen Beschreibungen irdischer Körper „verweslich“, „Niedrigkeit“ und „Armseligkeit“ gegenüber. Das Leben bekommt eine neue Qualität. Nach dem Leben auf der Erde wird es ein himmlisches Leben und einen himmlischen Körper geben. In Gemeinschaft sind wir in Gottes Liebe und in einer liebevollen, friedlichen und „himmlischen“ Welt für immer geborgen.
Gottes Herrlichkeit beschreibt Paulus mit einem alles überstrahlenden Glanz, strahlender als Sonne, Mond und Sterne. „Doxa“ ist ein aus sich Herausstrahlen, ein vollkommener Glanz. Auch der „himmlische Körper“ hat diesen Glanz, den wir beim irdischen nur stückweise erahnen können.

Entfaltung

Glaube, Liebe und Hoffnung sind Gottes Geschenke an uns. Für den Glauben steht das Kreuz, für die Liebe das Herz und für die Hoffnung steht der Anker.
Zu Beginn sind die drei Gegenstände (Kreuz, Anker, Herz) in einer Geschenkebox (Gottes Geschenk an uns) verborgen. Es können auch Fotos oder gemalte Bilder von einem Kreuz, einem Anker und einem Herz hineingelegt werden. Nacheinander werden sie ausgepackt und die Kinder sagen, was ihnen dazu einfällt.
Den Symbolen werden die Worte Glaube, Hoffnung und Liebe zugeordnet.
Als Rahmen zum Bibeltext wird erzählt, wie es in der korinthischen Gemeinde aussah und worauf Paulus mit dem Text reagiert.

  1. 1. Korinther 13 wird gelesen. Es können auch die Verse auf große Blätter ausgedruckt oder geschrieben und beim Vorlesen jeweils in die Mitte gelegt werden.
    Auf Tonpapierherzen schreiben die Kinder, was ihnen am Text gefällt. Gottes Liebe ist: …
    Gemeinsam im Kreis ausprobieren, wie Gottes Liebe wirkt: – Gesten finden z.B.: anlächeln, ein nettes Wort sagen, den Nachbarn loben, sich entschuldigen, in den Arm nehmen, lachen, jubeln, tanzen…
    Wir basteln Ketten- oder Schlüsselanhänger: Kreuz, Anker, Herz filzen oder aus Filz oder Moosgummi ausschneiden

1. Korinther 1,26-2,5

Paulus hatte die Gemeinde in Korinth gegründet. Menschen unterschiedlicher Herkunft und aus allen sozialen Schichten sind durch seine Verkündigung der Auferstehung Jesu zum Glauben an Gott gekommen. Doch schon nach wenigen Jahren gab es in der Gemeinde Meinungsverschiedenheiten und Spaltungen. Es wurde über Gott philosophiert. Die Griechen nahmen Anstoß am Kreuz. Ein „schwacher“ Gott war für sie unvorstellbar. Und die Judenchristen hofften auf Gottes Beistand, indem sie die Gesetze und Gebote einhielten. Darauf reagierte Paulus. Glaube ist durch Gott vom Heiligen Geist gewirkt und keine menschliche Leistung. Wir müssen uns nicht beweisen. Wir dürfen vertrauen, lieben und hoffen. Das ist die Botschaft des Paulus vom Kreuz: Gott ist auf der Seite der Schwachen.
Gottes Maßstäbe sind anders als die der Menschen. Nicht der Starke gewinnt. Das Geheimnis des Glaubens ist, darauf zu vertrauen, dass Gott das Schwache aufrichtet und den Tod überwindet.

Geheimnis des Glaubens

Als Einstieg dient ein Gespräch: Wem vertraut ihr? Wem vertraut ihr eure Sorgen an?
Gemeinsam wird ein Gebet formuliert: Danke Gott, dass es Menschen gibt, denen wir vertrauen…
Ein Geschenk Gottes: – Geschenkbox mit einem Kreuz darin auspacken lassen
Was bedeutet das Kreuz? (erinnert an Tod und Auferstehung Jesu)
Der Bibeltext wird so erzählt, dass deutlich wird, dass Gott auf der Seite der Schwachen ist. Wir können uns Gottes Geschenk nicht durch das Philosophieren oder durch besonders gute Werke verdienen.
Die Kinder malen sich selbst. Die Bilder werden um das Kreuz gelegt. Mit Geschenkband werden die Bilder und das Kreuz verbunden. (Das Bodenbild liegen lassen für den nächsten Sonntag.)

1. Korinther 13

Meinungsverschiedenheiten, Demütigung der Schwachen und Ungebildeten, Verletzungen und Besserwisserei bestimmten das Zusammenleben in der korinthischen Gemeinde. Dagegen wendet sich Paulus mit seinem Hohelied der Liebe. Gott nimmt jeden so an, wie er ist. Das zu glauben, ist eine Voraussetzung, um Liebe weitergeben zu können. Paulus möchte, dass sich die Christen in Korinth liebevoll und voller Akzeptanz begegnen. Dass sie sich mit ihren Gaben gegenseitig bereichern, keinen Menschen ausgrenzen und auf Augenhöhe diskutieren. Dazu brauchen sie die Liebe Gottes und die Liebe zum Nächsten, denn die Liebe ist für Paulus das Wichtigste. Er weiß, dass es auch Zeiten ohne Hoffnung und voller Zweifel gibt. Gottes Liebe scheint dann fern und verschwommen wie in einem trüben Spiegel. Auch wenn sie jetzt nur stückweise erfahrbar wird, ist sie immer und überall da.

Gewissheit der Liebe

Gott hat uns ein weiteres Geschenk gemacht, das uns keiner nehmen kann: – Geschenkbox mit einem Herz aus Tonkarton oder Filz darin auspacken lassen und das Herz neben das Kreuz legen.
Im Gespräch zusammentragen: Was bedeutet das Herz? (Liebe)

  1. Korinther 13 wird gelesen.
    Auf Tonpapierherzen schreiben die Kinder, was ihnen am Text gefällt. Gottes Liebe ist: …
    Gemeinsam probieren sie im Kreis aus, wie Gottes Liebe wirkt: – Gesten finden (siehe auch monatlicher Kigo).
    Basteln: Herzen aus selbsthärtenden Ton ausstechen und einritzen: „Ich werde geliebt!“, das Herz auf das gemalte Bild legen (siehe letzter Sonntag).

1. Korinther 15,35-44a

Paulus schreibt über die leibliche Auferstehung der Toten. In der korinthischen Gemeinde gibt es Zweifler, die sich das nicht vorstellen können. Paulus beschreibt in mehreren Bildern, wie er sich die Auferstehung, das neue Leben, vorstellt.
Die Pflanze bleibt auf dem Weg vom Samenkorn zur erwachsenen Pflanze dieselbe, wenn sie auch ihre Gestalt vollkommen ändert. Daraus schließt Paulus, dass auch der Mensch in seiner Individualität erhalten bleibt. Paulus beschreibt die himmlischen Körper mit den drei Wörtern „unverweslich“, „Herrlichkeit“ und „Kraft“. Diese Wörter stellt er den drei negativen Beschreibungen irdischer Körper „verweslich“, „Niedrigkeit“ und „Armseligkeit“ gegenüber. Das Leben bekommt eine neue Qualität. Nach dem Leben auf der Erde wird es ein himmlisches Leben und einen himmlischen Körper geben. In Gemeinschaft sind wir in Gottes Liebe und in einer liebevollen, friedlichen und „himmlischen“ Welt für immer geborgen.
Gottes Herrlichkeit beschreibt Paulus mit einem alles überstrahlenden Glanz, strahlender als Sonne, Mond und Sterne. „Doxa“ ist ein aus sich Herausstrahlen, ein vollkommener Glanz. Auch der „himmlische Körper“ hat diesen Glanz, den wir beim irdischen nur stückweise erahnen können.

Gemeinschaft der Hoffnung

Gott hat uns ein drittes Geschenk gemacht, das uns keiner nehmen kann: – Geschenkbox mit einem Anker aus Tonkarton oder Filz darin auspacken lassen und den Anker neben das Kreuz und das Herz legen.
Gespräch: Ein Anker – was hat der wohl zu bedeuten? (Halt, Bewahrung, Rettung, Sicherheit)
Eine Geschichte zum Bibeltext wird erzählt, in der deutlich wird, dass es hier um Bilder geht, die Paulus wählt, um den korinthischen Christen die Auferstehung zu beschreiben.
Sonnenblumensamen betrachten – Sonnenblume oder Foto dazulegen
Was passiert, wenn der Samen in die Erde gelegt wird? (der Samen stirbt, Verwandlung, neue Pflanze wächst, ist aber immer noch eine Sonnenblume). Die Samen werden in Blumentöpfe mit Erde gelegt.
Die Herrlichkeit Gottes und der himmlische Glanz ist auch ein schönes Bild. Goldene Rettungsdecken können den Glanz veranschaulichen. Ein kleines Stückchen davon kann jedes Kind zu seinem Bild dazulegen: Wir spüren jetzt schon den Glanz der himmlischen Welt.

Lied „Ich fass dich golden ein“ singen. Jedes Kind wird gesegnet, indem ein goldener Gymnastikreifen (mit Goldfolie umwickelt oder mit Goldfarbe bemalt) von oben nach unten über den Körper bewegt wird. Jedes Kind segnet so den Kreisnachbarn. Eine Variante des Liedtextes: „Ich fass dich golden ein. Von Gott sollst du gesegnet sein. Von Herzen liebt er dich. Ich freu‘ mich über dich.“ für jedes Kind singen.


Hintergrundinformationen

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Aus einem sicheren Zuhause heraus können Kinder lernen, ihrer Umgebung zu vertrauen. Sie wissen, egal was passiert, die Liebe der Eltern ist immer da. Zu hören, dass Gottes Liebe uneingeschränkt allen gilt und er sie nicht nach Leistung vergibt, kann gerade die Kinder stärken, denen Geborgenheit und Liebe fehlt. Kinder können uneingeschränkt lieben und diese Liebe auch zeigen.
Kindern müssen Leistungen erbringen und werden nach ihren Stärken und Schwächen beurteilt. Der Starke ist beliebt. Deshalb wollen sie stark sein, gewinnen und dafür bewundert werden. Wie gehen wir Erwachsenen den Kindern gegenüber mit Lob und mit Kritik um? Reiten wir auf ihren Schwächen herum, anstatt sie anzunehmen? Die Kinder übernehmen das Verhalten und die Maßstäbe der Erwachsenen. Und dennoch erlebe ich Kinder im Umgang mit dem Schwachen eher vorurteilslos und entspannt.
Wenn ein kleines Kind sagt: „Meine Oma ist jetzt im Himmel.“, nehmen wir es ihm ab. Es hinterfragt nicht, wie das eigentlich möglich ist. Die Kinder glauben, hoffen und lieben noch uneingeschränkt. Zweifel kommen ihnen erst, wenn andere ihren Glauben zerreden oder sie deshalb verspotten. Manche Eltern meiden das Thema Tod. Ein Kind hat mal zu mir gesagt: „Über den Tod reden wir zu Hause nicht.“

Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten

Im Mittelpunkt steht der Gedanke, dass Glaube, Liebe und Hoffnung Gottes Geschenke an uns sind. Für den Glauben steht das Kreuz, es erinnert daran, dass wir nichts dafür leisten müssen, um Gottes Nähe und Liebe zu spüren. Wir können vertrauen, dass uns Gott so annimmt, wie wir sind mit all unseren Schwächen.
Für die Liebe steht das Herz. Der Glaube ist geprägt von Gottes Liebe. Sie hat Konsequenzen für unser Zusammenleben. Für Paulus ist alles Wissen, jede gute Tat nichts wert, wenn die Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen fehlt.
Für die Hoffnung steht der Anker. Das bedeutet, wir sind immer in Gott verankert. Paulus beschreibt in anschaulichen Bildern, dass es ein irdisches Leben mit unserem Körper vor dem Tod in dieser Welt und ein himmlisches Leben mit einem himmlischen Körper nach dem Tod gibt. Darauf beruht die christliche Hoffnung.

Weiterführendes

Vernetzung

Mit den Texten dieser Einheit kann ein Familiengottesdienst zum Ewigkeitssonntag gestaltet werden, dabei können Elemente aus dem Kindergottesdienst, wie beispielsweise die goldene Decke, eingebunden werden.

Lieder

  • Ich fass dich golden ein (LH1 38)
  • Lieber Gott, ich danke dir (LHE 363; KuS 457)
  • Wie groß ist Gottes Liebe (LH2 219)
  • Korn, das in die Erde (EG 98)
  • Das Weizenkorn muss sterben (KuS 282, EG W 585)
  • Vom Anfang bis zum Ende (KuS 196, LHE 369)

Praxishilfen

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