Von Gott bewahrt im fremden Land – Daniel und seine Freunde
Daniel und seine Freunde werden in ein fremdes Land verschleppt. Ihr Glaube hilft ihnen in der Fremde, ihre Identität zu bewahren. Dadurch beeindrucken sie ihre Gastgeber. Ihr Glaube wirkt überzeugend und einladend. Die Doppelfrage für diese Einheit lautet: Wie bewahrt mich Gott im fremden Land und wie bewahre ich Gott im fremden Land?
In dieser Einheit wechselt die Perspektive. Vor allem in Daniel 3 und 6 klingt die Frage an: Wie gehen wir mit Menschen um, die in unser Land kommen und die einen anderen Glauben haben?
13.09.2020 (14. Sonntag nach Trinitatis)
Daniel 1
In der Fremde Gott nicht vergessen: Der junge Daniel am babylonischen Hof
20.09.2020 (15. Sonntag nach Trinitatis)
Daniel 3,1-30
In der Fremde für Gott einstehen: Die Männer im Feuerofen
27.09.2020 (16. Sonntag nach Trinitatis)
Daniel 6
Auch in der Fremde ist Gott da: Daniel in der Löwengrube
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Manche unserer Kindergottesdienstkinder erleben die Fremde, weil sie wegen des Berufs der Eltern für einige Zeit ins Ausland ziehen oder erst seit einiger Zeit in Deutschland leben. Sie werden mit einer fremden Kultur konfrontiert und müssen ihren Weg zwischen Anpassung und eigener Identität finden. Dabei kann ihnen der Glaube Richtschnur und Halt sein. Sie sollen erfahren, dass Gott ihnen auch in der Fremde treu beisteht. Die Geschichte von Daniel und seinen Freunden kann Kinder in solchen verunsichernden Situationen stärken.
Immer mehr Flüchtlinge kamen seit 2015 vor allem aus Syrien und Irak, den Ländern unserer Geschichte, zu uns nach Deutschland. In manchen Schulen tauchten Flüchtlingskinder auf. Die Kinder erfuhren aus den Medien von den Umständen, in denen die Flüchtlinge lebten. Die Geschichte von Daniel stellt an uns die Frage, wie wir mit den Fremden umgehen. Sie öffnet unsere Augen für Dinge, die wir den Fremden zumuten. Die Frage taucht auf: Gehen wir respektvoll mit ihren Essgewohnheiten um, mit ihren Namen, mit ihrer Religion, mit ihren Erfahrungen? Das Thema streift auch die Welt der Kinder, die selbst keinen Migrationshintergrund haben.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Die Danielgeschichten sind spannend und fesseln die Zuhörer und Zuhörerinnen von selbst. Daher sollten die Geschichten auch genügend Raum im Kindergottesdienst bekommen.
„Große Macht bringt große Verantwortung mit sich.“, sagt Spiderman. Daniel und seine Freunde haben durch ihre Begabung und ihre Ausbildung große Möglichkeiten, ihrem Volk in der Fremde zu helfen. Daher ist auch ihre Verantwortung für ihren Glauben groß, weil sie für besonders hohe Posten ausersehen sind. Unsere Kinder wachsen in einem privilegierten Land auf. Daher wachsen sie auch in eine besondere Verantwortung für andere hinein. Gott segnet Menschen, die solche Verantwortung übernehmen. Ihm gehört unser Dank.
Weiterführendes
Vernetzung
Die Einheit fällt in die Zeit des Weltkindertages am 20. September. Hier könnte man sich mit Schulen und Kindergärten zu einer gemeinsamen Aktion vernetzen. Zur Situation der Flüchtlinge in der Umgebung bietet es sich an, sich mit Diakonie oder den örtlichen Hilfswerken zu verbinden.
Daniel 1 lässt sich mit dem Erntedankfest am 1. Oktobersonntag verknüpfen.
Praxishilfen
- In den Apokryphen sind zwei Gesänge der Männer aus dem Feuerofen überliefert, in den Stücken zu Daniel zwei Psalmen und ein kleines Erzählstück (St zu Dan 3, Lutherbibel mit Apokryphen).
- Klaus-Peter Hertzsch, Die Geschichte von Daniel und dem Löwen in der Grube, in Klaus-Peter Hertzsch, Der ganze Fisch war voll Gesang. Biblische Balladen zum Vorlesen, Stuttgart 1994, S. 64ff.
- Marijke ten Cate, Daniel in der Löwengrube, Stuttgart 2011, ein Bilderbuch.