Mit Jesus Position beziehen
Zu Beginn der Passionszeit beschäftigen wir uns mit Jesus. Er bezieht Position, hat eine klare Haltung, bleibt dabei aber flexibel. Das Vertrauen des römischen Hauptmanns lobt er und beklagt zugleich den Kleinglauben in seinem eigenen Volk. Von der kanaanäischen Frau lässt er sich verändern. Beides ist vorbildhaft für Menschen, die ihm nachfolgen und auf diese Weise „Salz der Erde“ und „Licht der Welt“ sind. Jesus lehrt sie, so zu beten, dass nicht ihre eigenen Wünsche und Anliegen im Mittelpunkt stehen, sondern Gottes Ehre, sein Wille und das, was der Ausbreitung der Gottesherrschaft dient.
14.02.2021 (Estomihi)
Matthäus 8,5-13
Der Hauptmann von Kapernaum bittet für seinen Knecht
21.02.2021 (Invokavit)
Matthäus 15,21-28
Die Kanaanäerin bittet für ihre Tochter
28.02.2021 (Reminiszere)
Matthäus 5,13-16
Licht der Welt und Salz der Erde
07.03.2021 (Okuli)
Mt 6,5-15
Das Vaterunser
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Kinder lernen im Laufe ihrer Entwicklung Position zu beziehen, einen eigenen Standpunkt zu finden, ihn zu vertreten und ihn gegebenenfalls auch verändern zu können. Zunächst stehen die eigenen Wünsche und Interessen und das eigene Wohlbefinden im Vordergrund. Kommt es zum Konflikt mit den Wünschen und Interessen anderer, wird das Kind lernen, einen Ausgleich zu finden. Dabei spielt die Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen und auch deren Perspektiven wahrzunehmen eine wichtige Rolle. Dies gelingt umso besser, je mehr sie in einem Raum des Vertrauens aufwachsen, in dem sie eigene Positionen entwickeln, diese aber bei Bedarf auch kritisch hinterfragen und verändern dürfen.
Jesus und seine Haltung anderen Menschen gegenüber kann ihnen dabei zum Vorbild und zur Richtschnur werden, ebenso wie die Menschen, die sich an Jesus wenden.
Sie ermutigen, sich ebenfalls für andere Menschen einzusetzen, dabei hartnäckig zu bleiben und können so erfahren: Ich kann etwas bewirken. Das Vaterunser-Gebet unterstützt sie dabei, ein positives Verhältnis zu Gott, dem „Vater im Himmel“ zu entwickeln.
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
Jesus bezieht Position: Seine Position ist an der Seite der Mühseligen und Beladenen, die ihm ihr Vertrauen entgegenbringen. Ihnen gilt seine Zuwendung – unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen oder religiösen Identität. Von den Menschen, die ihm nachfolgen, wünscht Jesus sich, dass sie ebenfalls diesen klaren Standpunkt einnehmen. So sind sie Salz der Erde und Licht der Welt. Aus dieser Haltung heraus beten sie das Vaterunser und beziehen auch damit Position im Sinne und in der Nachfolge Jesu.
Um klare Positionen, Standpunkte, Haltungen soll es in den vier Gottesdiensten dieser Reihe gehen. Wem stehen wir zur Seite? Wie bringen wir Würze und Licht in die Welt? Worum bitten wir, damit die Gottesherrschaft unter uns Gestalt gewinnt? Wir wollen Standpunkte einnehmen, reflektieren, verändern und uns in alledem an Jesus orientieren.
Weiterführendes
Vernetzung
Es bietet sich an, im Kontext dieses Themas eine diakonische Einrichtung zu besuchen oder eine lokale soziale Initiative zu unterstützen. Wir können auch einen „Vaterunser-Garten“ oder „Vaterunser-Stationsweg“ gestalten oder ein „Vaterunser-Bilderbuch“.
Lieder
- Vater unser im Himmel (EG 188)
- Schenk uns Weisheit (KuS 436)
Praxishilfen
- Figurenaufstellung im Kindergottesdienst, Michaeliskloster Hildesheim (Hg.), KIMMIK-PraxisGreenLine 11. Hildesheim 2016.
- Handbuch Figurenaufstellung im Kindergottesdienst. Eine neue Form von Tischgemeinschaft, KIMMIK Praxis 52, Michaeliskloster Hildesheim. Arbeitsbereich Kindergottesdienst.
- Bezug unter https://www.material-michaeliskloster.de/buecher-arbeitsmaterialien/kindergottesdienst/kimmik-praxis/1487/handbuch-figurenaufstellung-im-kindergottesdienst