Teilen und Danken
Die Einheit läuft auf das Erntedankfest zu. Es wird vorbereitet durch zwei Texte, die sich mit dem Thema Teilen beschäftigen. Ausgangspunkt bildet dabei die urchristliche Gütergemeinschaft, wie sie in Apostelgeschichte 4,32-37 beschrieben wird: „Kein einziger sagte, dass seine Güter noch sein Eigentum wären, sondern es gehörte ihnen alles gemeinsam“ (Vers 32b). Die Bereitschaft zum Teilen und ihre Folgen sind Thema der zweiten Geschichte. Der Dank an Gott für alles, was wir zum Leben haben und mit anderen teilen können, steht am Schluss.
17.09.2017 (14. Sonntag nach Trinitatis)
Apostelgeschichte 4,32-37
Und sie teilten alles miteinander
24.09.2017 (15. Sonntag nach Trinitatis)
Apostelgeschichte 5,1 -11
Bereit zum Teilen? Ananias und Saphira
01.10.2017 (16. Sonntag nach Trinitatis (Erntedank))
Psalm 136,1-9.25.26
Wir danken für alles, was wir zum Leben haben
Hintergrundinformationen
Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen
Das Thema Teilen begegnet Kindern spätestens im Kindergartenalter. Süßigkeiten und Spielzeug, Zeit und Aufmerksamkeit – Kinder erfahren, dass nicht alles jederzeit im Überfluss vorhanden ist, sondern miteinander geteilt werden muss. Manchen Kindern fällt das leicht, sie geben gerne ab. Anderen fällt das schwer, sie haben Angst zu kurz zu kommen. Wenn es gut läuft, lernen sie: Wer teilt, verliert nicht, sondern gewinnt. Zuneigung, Freundschaft, Gemeinschaft wachsen durch das Teilen. Gut, wenn dies ein gegenseitiges Geben und Nehmen ist. Dass in den Augen Gottes auch die Beweggründe, aus denen heraus ich von dem, was mir von Gott geschenkt wurde, etwas abgebe, wichtig sind, können größere Kinder begreifen. Kleinere Kinder lernen: Gott beschenkt uns, darum beschenken wir einander. Teilen ist das neue Haben!
Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten
In Vorbereitung auf das Erntedankfest denken wir anhand der beiden Texte aus der Apostelgeschichte über das Teilen nach. Die Bereitschaft zu teilen gehört wesensmäßig zum Glauben dazu. Dabei ist Gott nicht nur wichtig, dass wir teilen, sondern auch, wie wir das tun: ehrlich und mit aufrichtigem Herzen. „Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ (2. Korinther 9,7) Das Schicksal von Ananias und Saphira werden wir nicht ausschmücken, sondern sehr zurückhaltend erzählen – als Symbol dafür, dass mangelnde Bereitschaft zu teilen nicht nur der Gemeinschaft schadet, sondern auch uns selbst. Unsere Motivation zu teilen, soll allerdings nicht Angst vor Strafe oder äußerer Druck sein, sondern ein inneres Bedürfnis und das Wissen darum, dass wir selbst Beschenkte Gottes sind.
Weiterführendes
Vernetzung
Wie immer bietet es sich an, zum Erntedankfest einen Familiengottesdienst zu feiern. Unter dem Stichwort „Teilen“ könnte darüber hinaus eine gemeinsame Aktion stehen, mit der wir Menschen unterstützen, die darauf angewiesen sind, dass andere ihnen „Teilhabe“ ermöglichen. Dabei ist ein Projekt aus der eigenen Region den Kindern unter Umständen näher als ein Projekt in Übersee. Auch ein „meditativer Erntespaziergang“ mit der ganzen Gemeinde, der das Thema Erntedank an verschiedenen Stationen entfaltet, ist möglich.
Lieder
- Wir sind eingeladen zum Leben (LH 37, LHE 331)
- Für das Licht und für die Erde (LH 76)
- Wenn das Brot, das wir teilen (EG RWL 667)
- Brich mit den Hungrigen dein Brot ([EG] 420, LHE 301)
Praxishilfen
- Fotobuch „Where Children Sleep“ von James Mollison, London 2011
- Bilderbuch „Der Apfelkönig“ von Francesca Bosca/Giuliano Ferri, Zürich, Hamburg, 2001
- Geschichte „Warmes Brot“ von Konstantin Paustowski, Berlin,1. Aufl. 1990
- Kurzfilm „Balance“ von Christoph und Wolfgang Lauenstein. (www.youtube.com/watch)
- Spiel „Bamboleo“ aus dem Zoch Verlag, München, o.J.