Unterwegs – Kindergottesdienst an ungewöhnlichen Orten

Unterwegs – Kindergottesdienst an ungewöhnlichen Orten

Im Lukasevangelium spielt sich alles Wesentliche in Bewegung ab. Jesus ist ständig unterwegs und wo er hinkommt, bewegt sich etwas. Viele Menschen folgen ihm, Alltagsszenen werfen Licht auf große Fragen, feste soziale Gefüge mischen sich neu. Diese Einheit nimmt die Bewegung auf. Unterwegs an besonderen Orten wirken auch vertraute Geschichten neu und bieten Gelegenheiten, anders über Gott nachzudenken: Wie ist Gott? Ein geduldiger Sämann, ein fürsorglicher Hirte, ein fester Baugrund, ein leidenschaftlicher Gastgeber?

16.08.2020 (10. Sonntag nach Trinitatis)
Lukas 8,4-15
Gott lässt wachsen. Gottesdienst auf einem Feld, in einer Gärtnerei oder Kleingartenanlage

23.08.2020 (11. Sonntag nach Trinitatis)
Lukas 15,1-7
Gott lässt niemanden verloren gehen. Gottesdienst auf dem Bauernhof oder im Tierpark bzw. einem Streichelgehege

30.08.2020 (12. Sonntag nach Trinitatis)
Lukas 6,47-49
Auf Gott kann man bauen. Gottesdienst auf bzw. an einer Baustelle oder einem Spielplatz

06.09.2020 (13. Sonntag nach Trinitatis)
Lukas 14,15-24
Kommt, denn es ist alles bereit. Gottesdienst im Eiscafé, Restaurant oder in einer Suppenküche

Die biblischen Texte

Zahlreiche Menschen pilgern heraus zu Jesus. Der nutzt ihren Ortswechsel und macht sie auf die Umgebung aufmerksam. Es ist nicht selbstverständlich, dass alles wächst und gedeiht. Liegt nicht gerade darin Gottes Segen – verborgen, aber wirkungsvoll?
So wie hier werden in der Bibel häufig der Segen und das Heilshandeln Gottes durch eine reiche Ernte, die Freude auslöst, erkennbar.
„Hundertfache Ernte“ ist eine Anspielung auf Isaak, der durch den Segen Gottes ebenfalls hundertfachen Ertrag erzielt (1 Mose 26,12).
Eine mögliche Auslegung des Gleichnisses wird gleich mitgeliefert: Das Saatgut, also Gottes Wort, ist immer schon da, es gibt immer schon etwas zu hören. Worauf es ankommt ist, richtig hinzuhören.
„Wer Ohren hat, zu hören“ – sicher hatten die Angesprochenen alle Ohren – die Aufforderung macht deutlich, dass es im Folgenden um mehr geht als um bloßes Zuhören. Es geht um ein Hören, das den Einsatz der ganzen Person einschließt, im Sinn von „in sich aufnehmen“. Ausdrücklich werden ein gutes Herz und beharrliche Kraft erwähnt.
Bei solchem Hörverständnis gibt es nicht nur Wachstum und Weiterentwicklung, sondern auch Rückschläge. Da tut es gut zu wissen, dass Gottes Wort, sein Wirken und Segen verlässlich, ausdauernd und beständig sind.

Zurzeit Jesu wissen die meisten, wie die Arbeit eines Hirten aussieht und dass Hirten normalerweise nicht Herdenbesitzer, sondern Angestellte sind. Der Verlust eines Tieres bedeutet daher für einen Hirten größere Schwierigkeiten. Die Wiederfindensfreude ist daher groß, sie geht sogar über das erwartbare Maß hinaus. Der Hirte ist ausgelassen vor Freude, nimmt das sicher erschöpfte Tier sogar auf seine Schultern. Und das obwohl im Text von einem erwachsenen Schaf, nicht etwa von einem Lämmchen die Rede ist.
Der übertragene Gebrauch der Rede vom Hirten und seinen Schafen ist Jesu Hörerinnen und Hörern vom Alten Testament her schon vertraut. Von daher ahnen sie von Anfang an, dass es hier auch um Gott geht. Es geht um Gott, der niemanden verloren gibt und keine Mühe scheut, auch dem Einzelnen noch hinterherzulaufen. Es geht um Gott, der verschwenderisch in seiner Liebe ist. Gott reicht es nicht, dass ihm 99 Schafe geblieben sind, nein auch das eine Verlorene soll dabei sein. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Fels oder Sand? Dieses Gleichnis fordert die Hörer und Hörerinnen zur Entscheidung heraus.
Erst in der Krise zeigt sich, wie gut der Grund ist, auf dem gebaut wurde.
Fehlentscheidungen fordern einen hohen Preis. Was die – nach damaligen Erkenntnissen – vernünftige Entscheidung in diesem Fall ist, steht außer Frage. Ebenso klar teilt Jesus hier die Menschen und ihre Lebensentwürfe ein in stabile und nicht tragfähige, in solche, die sein Wort in die Tat umsetzen, und solche, die es beim Hören belassen.
Solches schwarz – weiß Denken provoziert. Das ist genau die Absicht dieser Redeform, die aus der weisheitlichen Tradition stammt. Das „Entweder-Oder“ soll nicht abstempeln, sondern lehren, genau hinzusehen und zu unterscheiden. Es soll also wirklich provozieren, zu einer Antwort herausfordern.

Wer hat welche Position in der Gesellschaft, wer ist wie nah an Gott? Als Reaktion auf Auseinandersetzungen um diese Frage erzählt Jesus dieses Gleichnis (vergleiche dazu z. B. Lukas 14,7-11 oder 22,24-27).
Im Reich Gottes ist es wie bei einem guten Festessen: Alle, die kommen werden satt.
„Kommt, denn es ist alles bereit“, so wurden die Gäste kurz vor Beginn eines Festes an die Einladung erinnert. So kurzfristig noch abzusagen, ist eine Beleidigung, denn zu diesem Zeitpunkt ist schon alles fertig. Entsprechend aufgebracht reagiert der Gastgeber. Er will die Absagen der Jungen, Reichen, Fitten nicht einfach hinnehmen, sondern trotzdem feiern. Dann lädt er eben alle anderen ein. Darauf soll in dieser Einheit der Schwerpunkt liegen. Es sind die Armen, die Verkrüppelten, Lahmen und Blinden, die genießen, was Gott an Wohltuendem bereit stellt.
Das entspricht der biblischen Tradition. Schon beim großen Zehntfest zur Ernte sollten alle mit am Tisch sitzen (siehe Einheit Diakonie – Gottes soziales Netzwerk zu 5 Mos 14, 29).
Ein großzügiges Fest mit sehr verschiedenen Typen findet statt. Am Ende sind die, die sich selbst aus dieser Gemeinschaft ausgeschlossen haben, die Verlorenen. Man erfährt nicht, ob sie es bedauern, abgesagt zu haben. Im nächsten Kapitel kann man aber lesen, dass Gott die Verlorenen nicht aufgibt.

Entfaltung

Für einen einzelnen Gottesdienst zu dieser Einheit wird der Gottesdienst im Tierpark (auf dem Bauernhof/in einem Zoo) vorgeschlagen.
Im Tierpark beginnt der Gottesdienst am Eingang mit der üblichen Liturgie. Als Psalm eignet sich Psalm 23. Gemeinsam gehen die Kinder mit einem Lied zum Streichelgehege.
Dort ist ein Tierpfleger und stellt seine Tiere vor (siehe auch Entfaltung im wöchentlichen Gottesdienst). Er zeigt einige Tiere und macht auf ihre Besonderheiten aufmerksam. Dann wird das Gleichnis erzählt.
Mit dem Tierpfleger wird gemeinsam nachgedacht: Warum könnte das Schaf verloren gegangen sein?
Wer möchte, kann dem Schaf seine Stimme leihen und erzählen, z. B. „Ich war neugierig, aber auf einmal war kein anderes „mäh“ mehr zu hören. Da dachte ich…“). Verschiedene Geschichten werden dazu erzählt, vielleicht fallen den Kindern auch eigene erinnerte oder gehörte Erfahrungen mit dem Verlorensein ein.
Der Blick weitet sich wieder auf die ganze Tiergruppe. Wie war es, als das Schaf wieder bei der Herde war? Wieder können die Kinder den Tieren ihre Stimme leihen und auch eigene Erlebnisse erzählen.
Alle überlegen gemeinsam, was dieses Gleichnis über Gott und die Menschen aussagt?
Lied: Maike Lauther-Pohl, Bei Gott bin ich geborgen
Als Erinnerung erhält jedes Kind ein kleines Stück Naturwolle mit nach Hause.

Lukas 8,4-15

Zahlreiche Menschen pilgern heraus zu Jesus. Der nutzt ihren Ortswechsel und macht sie auf die Umgebung aufmerksam. Es ist nicht selbstverständlich, dass alles wächst und gedeiht. Liegt nicht gerade darin Gottes Segen – verborgen, aber wirkungsvoll?
So wie hier werden in der Bibel häufig der Segen und das Heilshandeln Gottes durch eine reiche Ernte, die Freude auslöst, erkennbar.
(M: „Hundertfache Ernte“ ist eine Anspielung auf Isaak, der durch den Segen Gottes ebenfalls hundertfachen Ertrag erzielt (1 Mose 26,12).)
Eine mögliche Auslegung des Gleichnisses wird gleich mitgeliefert: Das Saatgut, also Gottes Wort, ist immer schon da, es gibt immer schon etwas zu hören. Worauf es ankommt ist, richtig hinzuhören.
„Wer Ohren hat, zu hören“ – sicher hatten die Angesprochenen alle Ohren – die Aufforderung macht deutlich, dass es im Folgenden um mehr geht als um bloßes Zuhören. Es geht um ein Hören, das den Einsatz der ganzen Person einschließt, im Sinn von „in sich aufnehmen“. Ausdrücklich werden ein gutes Herz und beharrliche Kraft erwähnt.
Bei solchem Hörverständnis gibt es nicht nur Wachstum und Weiterentwicklung, sondern auch Rückschläge. Da tut es gut zu wissen, dass Gottes Wort, sein Wirken und Segen verlässlich, ausdauernd und beständig sind.

Gott lässt wachsen. Gottesdienst auf einem Feld, in einer Gärtnerei oder Kleingartenanlage

Auf dem Feld lädt eine Landwirtin bzw. andere Expertin die Kinder ein, sich umzusehen, Dinge anzufassen, daran zu riechen etc. Über die Beobachtungen kommt sie mit den Kindern ins Gespräch.
Das Gleichnis wird erzählt. Die Expertin verteilt Samenkörner und erklärt aus ihrer Sicht, was für die Saat wichtig ist und was Wachstum verhindern kann.
Die Kinder machen eine Körperübung, in der sie als Samenkorn unterschiedliche Erfahrungen machen. Anschließend wird ein fiktives Interview mit den Samenkörnern geführt, z. B. „Du Samenkorn, das unter die Dornen gefallen ist, was hast du erlebt?“
Danach wird überlegt, woran man merken kann, dass das Wort Gottes in einem wächst, z. B. dass der Mut größer wird oder man beim Mobben nicht mitmacht.
Lied: Nimm das Brot
Brot und Obst werden geteilt, jede/r darf etwas davon essen.

Lukas 15,1-7

Zurzeit Jesu wissen die meisten, wie die Arbeit eines Hirten aussieht und dass Hirten normalerweise nicht Herdenbesitzer, sondern Angestellte sind. Der Verlust eines Tieres bedeutet daher für einen Hirten größere Schwierigkeiten. Die Wiederfindensfreude ist daher groß, sie geht sogar über das erwartbare Maß hinaus. Der Hirte ist ausgelassen vor Freude, nimmt das sicher erschöpfte Tier sogar auf seine Schultern. Und das obwohl im Text von einem erwachsenen Schaf, nicht etwa von einem Lämmchen die Rede ist.
Der übertragene Gebrauch der Rede vom Hirten und seinen Schafen ist Jesu Hörerinnen und Hörern vom Alten Testament her schon vertraut. Von daher ahnen sie von Anfang an, dass es hier auch um Gott geht. Es geht um Gott, der niemanden verloren gibt und keine Mühe scheut, auch dem Einzelnen noch hinterherzulaufen. Es geht um Gott, der verschwenderisch in seiner Liebe ist. Gott reicht es nicht, dass ihm 99 Schafe geblieben sind, nein auch das eine Verlorene soll dabei sein. Wenn das kein Grund zum Feiern ist!

Gott lässt niemanden verloren gehen. Gottesdienst auf dem Bauernhof oder im Tierpark bzw. einem Streichelgehege

Am Gehege zählt ein Tierpfleger die Schafe, erklärt, dass jedes einzelne wichtig ist und zeigt einige Besonderheiten.
Dann wird das Gleichnis erzählt und überlegt: Warum könnte das Schaf verloren gegangen sein? Kann man die 99 anderen Schafe alleine lassen? Wie geht es einem verlorenen Herdentier?
Anschließend wird Psalm 23 gebetet und das Lied „Wie in einer zärtlichen Hand“ gesungen.
100 kleine Stücke Schafwolle sind verteilt (eines an einer schwieriger zugänglichen Stelle) und werden eingesammelt. Nach der Suche wird gezählt, eines fehlt noch. Wenn auch das letzte Stück gefunden ist, wird ein Freudenimbiss geteilt.
Dabei wird überlegt, was dieses Gleichnis von Gott erzählt.
Aus der Wolle und einem Stück Bindfaden lässt sich durch Eindrehen und Abbinden ein kleines Schaf formen, das die Kinder mitnehmen können.

Lukas 6,47-49

Fels oder Sand? Dieses Gleichnis fordert die Hörer und Hörerinnen zur Entscheidung heraus.
Erst in der Krise zeigt sich, wie gut der Grund ist, auf dem gebaut wurde.
Fehlentscheidungen fordern einen hohen Preis. Was die ¬ nach damaligen Erkenntnissen -vernünftige Entscheidung in diesem Fall ist, steht außer Frage. Ebenso klar teilt Jesus hier die Menschen und ihre Lebensentwürfe ein in stabile und nicht tragfähige, in solche, die sein Wort in die Tat umsetzen, und solche, die es beim Hören belassen.
Solches schwarz -weiß Denken provoziert. Das ist genau die Absicht dieser Redeform, die aus der weisheitlichen Tradition stammt. Das „Entweder-Oder“ soll nicht abstempeln, sondern lehren, genau hinzusehen und zu unterscheiden. Es soll also wirklich provozieren, zu einer Antwort herausfordern.

Auf Gott kann man bauen. Gottesdienst auf bzw. an einer Baustelle oder einem Spielplatz

Ein Bauarbeiter führt über die Baustelle. An einer Stelle mit Sand wird das Gleichnis erzählt. Dabei werden Ziegel aufeinandergestapelt, einmal auf einem Sandhügel, einmal auf einer Gehwegplatte. Dann gießt ein Kind Wasser auf beide Fundamente, sodass Sand und Ziegel abrutschen. Anschließend werden Beobachtungen und Gleichnis besprochen.
Die Kinder probieren aus, wie sich verschiedener Grund anfühlt, wenn sie darauf still stehen, hüpfen, sich bücken etc.
Ein/e Mitarbeiter/in nimmt einen Ziegelstein und fragt: „Was könnte Jesus meinen, wenn er sagt: Gott ist wie ein stabiler Baugrund?“ Die Gehwegplatte wird mit Ideen dazu bemalt, bzw. beschriftet.
Lied: Wer nur den lieben Gott, Str. 1
Die Kinder bemalen Ziegel als eigenes Haus und bauen daraus auf der bemalten Gehwegplatte ein gemeinsames Dorf.

Lukas 14,15-24

Wer hat welche Position in der Gesellschaft, wer ist wie nah an Gott? Als Reaktion auf Auseinandersetzungen um diese Frage erzählt Jesus dieses Gleichnis (vergleiche dazu z. B. Lukas 14,7-11 oder 22,24-27).
Im Reich Gottes ist es wie bei einem guten Festessen: Alle, die kommen werden satt.
„Kommt, denn es ist alles bereit“, so wurden die Gäste kurz vor Beginn eines Festes an die Einladung erinnert. So kurzfristig noch abzusagen, ist eine Beleidigung, denn zu diesem Zeitpunkt ist schon alles fertig. Entsprechend aufgebracht reagiert der Gastgeber. Er will die Absagen der Jungen, Reichen, Fitten nicht einfach hinnehmen, sondern trotzdem feiern. Dann lädt er eben alle anderen ein. Darauf soll in dieser Einheit der Schwerpunkt liegen. Es sind die Armen, die Verkrüppelten, Lahmen und Blinden, die genießen, was Gott an Wohltuendem bereit stellt.
Das entspricht der biblischen Tradition. Schon beim großen Zehntfest zur Ernte sollten alle mit am Tisch sitzen. (Siehe Einheit Diakonie – Gottes soziales Netzwerk zu 5 Mos 14, 29).
Ein großzügiges Fest mit sehr verschiedenen Typen findet statt. Am Ende sind die, die sich selbst aus dieser Gemeinschaft ausgeschlossen haben, die Verlorenen. Man erfährt nicht, ob sie es bedauern, abgesagt zu haben. Im nächsten Kapitel kann man aber lesen, dass Gott die Verlorenen nicht aufgibt.

Kommt, denn es ist alles bereit. Gottesdienst im Eiscafé, Restaurant oder in einer Suppenküche

Die Kinder beginnen am Tisch mit der gewohnten Liturgie.
Ein Teammitglied erzählt von den Tischgästen in dem Gleichnis. Die Freude der sonst nie Eingeladenen wird beschrieben und erzählt, wie es dazu kam, dass sie alle da waren.
Die Kinder spielen die Geschichte nach. Das lässt sich gut nach Art von „Jeux Dramatiques“ gestalten (zu dieser Methode siehe z. B. www.abeitsstelle-kindergottesdienst.de).
Anschließend erzählen sie, was sie in ihrer Rolle erlebt, empfunden, gedacht haben.
Danach erzählt der Cafébesitzer von seinen ungewöhnlichsten Gästen. Die Gruppe überlegt, ob sie andere spontan zu sich einladen möchte, z. B. das Personal.
Gemeinsam wird Psalm 23 gebetet, der Kehrvers „Zu dir komme ich als Gast“ wird gesungen.
Beim anschließenden Essen gibt es ein Tischgespräch zu Fragen wie: Zu wem würdet ihr als Bote gehen/Wie wird es mit denen, die abgesagt haben, weitergehen?
Lied: Das Festmahl


Hintergrundinformationen

Glaubens- und Lebenswelten von Kindern begegnen

Mit Kindern unterwegs ergibt sich immer ein Anlass für Gespräche. Begegnungen und Beobachtungen am Wegesrand regen zu Gedanken, Fragen und Geschichten an.
Einen ähnlichen Platz im Leben hatten die Gleichnisse. Jesus greift alltägliche Beobachtungen und Erfahrungen auf und macht sie durchsichtig für die dahinterliegende Wirklichkeit Gottes.
Gleichnisse sind keine Rätsel, deren richtige Lösung man verstehen und lernen muss. Wie Kunstwerke können Gleichnisse ihre Bedeutung auch ohne Erklärung entfalten. Niemand muss erst bestimmte Fähigkeiten der Abstraktion erlangen, um sie „richtig“ zu verstehen. Ebenso wenig muss bei einem Gleichnis ein festgelegtes Lernziel erreicht werden. Kinder können in die Bildwelten eintauchen und ihre eigenen Deutungen einbringen. Das kann durch unterschiedliche Zugangsweisen unterstützt werden: neugieriges und staunendes Betrachten, gründliches Hinsehen, spielerische Vermutungen über die Bedeutung des Betrachteten. Fragen können zu Bezügen zur eigenen Lebenssituation und zum Nachdenken anregen (hilfreiche methodische Tipps zur Gleichnisbetrachtung mit Kindern finden sich unter dem Tag „Gleichnisse“ bei rpi-virtuell (material.rpi-virtuell.de).

Entscheidungen auf dem Weg zu den Gottesdiensten

Mit der Grundentscheidung, die Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten zu feiern, wird der Schwerpunkt auf die ganzheitliche Beschäftigung mit Gleichnissen gelegt. Unterstützt wird das dadurch, dass nach Möglichkeit eine Expertin bzw. ein Experte für den jeweiligen Ort dabei ist, z.B. eine Landwirtin oder ein Bauarbeiter. Dafür muss frühzeitig der Kontakt hergestellt werden.
Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Gottesdienstteilnahme kostenlos bleibt.
Umgebung und Gesprächspartner lassen das Erzählte in der Alltagsumgebung anschaulich werden. Umgekehrt wirkt der Gottesdienst auch auf die Menschen an diesem Ort. Wie reagieren sie auf die Anfrage, auf die feiernde Kindergottesdienstgemeinde? Die erlebten und erwarteten Reaktionen sind ein guter Gesprächseinstieg für das Vorbereitungsteam. Die vielfältigen Erfahrungen und theologischen Gespräche darüber brauchen Zeit, in den Ferien lassen sich die Gottesdienste evtl. mit mehr Zeit als gewöhnlich feiern.

Weiterführendes

Vernetzung

Die Gottesdienste lassen sich zu Gemeindetagen ausbauen, z. B. als Schöpfungstag im Tierpark. An den Gottesdienst im Eiscafé kann sich ein Aktionstag anschließen, bei dem auf Menschen am Rand der Gesellschaft aufmerksam gemacht wird und entsprechende Projekte unterstützt werden. Wichtig ist es, Ansprechpartner aus den einzelnen Orten schon in die Vorbereitung einzubeziehen.
Die Gottesdienste können auch ökumenisch mit mehreren Gemeinden gefeiert werden.

Lieder

  • Psalm 23 mit gesungenem Kehrvers (Dir kann ich alles sagen Gott, S. 18)
  • Psalm 23 mit Schwerpunkt Hirte (SGw neu 62)
  • Wie in einer zärtlichen Hand (KG 196, LH 29)
  • Bei Gott bin ich geborgen, Maike Lauther-Pohl, Mit den Kleinsten Gott entdecken, Gütersloh 2014, S. 79 (Abdruckgenehmigung erteilt)
  • Wer nur den lieben Gott lässt walten, Str. 1 ([EG] 369)
  • Das Festmahl (LH 39, LHE 50)
  • Nimm das Brot, stärke dich (Kikihits 35)

Praxishilfen

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